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Netzteilfrage und Ablauffrage

Ugi
Netzteilfrage und Ablauffrage
29. November 2012 11:53
Hallo liebe E-Thingksgemeinde,

habe ein paar Fragen bezgl meines Netzteiles.
Ich bin absoluter Anfänger und habe mir einen kleinen labortisch eingerichtet.

Hier ein paar Angaben:

Aquarium mit Ca 10l fassungsvermögen, wovon ich 2l schwefelsäre und 2l desti. Wasser
befüllt habe.
Werkstück eine Aluplatte vllt Ca 4x6 cm zum testen,
dieses hängt an Titandrahrt (fest umwickelt) an Titanstange.
Als - habe ich ein Bleiblech.

Vorbehandelt mit Natronlauge, gespült mit desti Wasser, salpetersäure und spülen mit desti
Wasser.
So, jetzt in das Aquarium.

Wie gesagt das Labornetzteil macht mir sorgen.
Es handelt sich um ein mc Power snt 30-30.
Bei der Einstellung von zb. 28V liefert es mir nur 1,9 A.

Obwohl ich alle Regler voll offen habe.
Am Bleiblech sprudelt es wie verrückt so das das ganze Aquarium voller
Wasserstoffbläschen ist, he mehr ich runterschalte desto weniger werden Sie eben.

Vllt habe ich mich verkauft, ich habe angenommen das mir das teil beim voll aufgedrehten V Schalter bis zu 30 A liefert oder habe ich da was übersehen?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30. November 2012 09:58.
Re: Netzteilfrage und Ablauffrage
30. November 2012 09:45
Hallo!

Ugi:
Werkstück eine Aluplatte vllt Ca 4x6 cm zum testen,

Wie gesagt das Labornetzteil macht mir sorgen.
Es handelt sich um ein mc Power snt 30-30.
Bei der Einstellung von zb. 28V liefert es mir nur 1,9 A.

Obwohl ich alle Regler voll offen habe.
Am Bleiblech sprudelt es wie verrückt so das das ganze Aquarium voller
Wasserstoffbläschen ist, he mehr ich runterschalte desto weniger werden Sie eben.

Vllt habe ich mich verkauft, ich habe angenommen das mir das teil beim voll aufgedrehten V Schalter bis zu 30 A liefert oder habe ich da was übersehen?

Das Netzteil sieht soweit geeignet aus. Allerdings liefert es die 30A auch nur dann, wenn der Widerstand (hier: Bad + Aluminium + Blei + Titan + Zuleitungen) entsprechend niedrig ist. Für 30 A bei 30V muss der Widerstand R = U/I = Spannung/Strom = 1 Ohm betragen. Offenbar ist das Bad deutlich hochohmiger, was aber durchaus normal ist.

Bei einem 4x6cm-Blech hat man eine Oberfläche von 24cm² pro Seite, insgesamt also 48cm². Der dafür von uns empfohlene Strom ist 1,5A*0,48 = 720mA.
1,9A sind bei weitem zu viel (ohne entsprechende Kühlung und massiver Umwälzung)!

Wenn es extrem gast (insbesondere an der Anode), dann ist der Strom viel zu hoch. Wir wollen ja eloxieren und nicht Wasser-Elektrolyse betreiben :-)

Um zu testen, ob das Netzteil wirklich 30 A liefert, kann man sich bspw. einen einfachen Lastwiderstand z.B. aus einem Material mit relativ hohem Widerstand (z.B. Titandraht) bauen. Titan hat einen spezifischen Widerstand von etwa 0,4 Ohm*mm²/m - ein Draht mit 1mm Querschnitt und 1 Meter Länge hat also 0,4 Ohm Widerstand. Bei 1,5mm Durchmesser ist der Widerstand entsprechend geringer. Zur Kühlung biegt man den Draht z.B. zu einer großen Spule und verbringt ihn in ein Bad mit destilliertem Wasser. Dabei sollte der Draht so weit wie möglich mit Wasser bedeckt sein, da er sich sonst bei entsprechender Stromstärke bis zum Glühen/Brennen erhitzen kann (30A bei z.B. 10V ergeben 300W! Verlustleistung).

Nun sollte man den Strom entsprechend bis 30A erhöhen können (wobei die Spannung deutlich unter 30V liegen muss, da der Widerstand ja auch deutlich unter 1 Ohm liegt).

Auch wichtig: 30A ist schon "ordentlich Strom" - man sollte darauf achten, dass der Querschnitt der Zuleitungen entsprechend gewählt und auch der Kontakt zum Gestell vernünftig ausgeführt wird (am besten verschraubt).

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 30. November 2012 09:58.
Ugi
Re: Netzteilfrage und Ablauffrage
30. November 2012 11:21
Danke für die rasche Antwort chris, werde mich nochmals damit
Auseinandersetzen.

LG und bis dann xd
Ugi
Re: Netzteilfrage und Ablauffrage
30. November 2012 15:38
Hi,

zu verdeutlichung nochmal hier mein Youtube - ich hoffe das hilft.

lg



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30. November 2012 15:39.
Re: Netzteilfrage und Ablauffrage
30. November 2012 16:07
Hallo nochmal,

die Idee mit dem Video ist gut - da erkennt man Fehler schneller :-)

Zum Gasnebel an der Kathode:
das ist soweit aber durchaus noch in Ordnung und alles im grünen Bereich. Wie oben schon gesagt: wichtig ist eigentlich die Gasentwicklung an der Anode. Da darf es nur minimal Gasbläschen geben, am besten gar keine. Dass der Nebel zur Anode wandert, ist nicht wirklich schlimm. In industriellen Anlagen gibt es da ein Abschirmblech, das zwischen Kathode und Anode etwas ins Bad reicht und das die Gasblasen zurückhält, um Knallgasverpuffungen am Anodengestell zu vermeiden - aber bei der extrem geringen Menge hier ist das kaum nötig. Um das Gewissen zu beruhigen kann man aber natürlich bspw. eine Kunststoffplatte eintauchen :-)

Zur Netzteileinstellung:
Üblicherweise geht man bei der Vorbereitung des Netzteils den umgekehrten Weg, d.h. man stellt per Kurzschluss den gewünschten Strom ein und dreht die Spannung dann voll auf, wenn das Bad angeschlossen wird. Durch die Stromregelung wird die Spannung dann soweit reduziert, dass der eingestellte Strom fliesst.

Wurde der passende Strom (0,72A) mal im Kurzschlussbetrieb eingestellt (siehe hier: "Artikel: Welches Netzteil?")? Welche Spannung stellt sich dann ein (Spannungsregler entsprechend aufdrehen, bis die 720mA fliessen)?

Eventuell ist auch nur die Stromanzeige defekt. Ich würde sicherheitshalber mit einem vernünftigen Multimeter in Reihe Vergleichsmessungen durchführen.

Insgesamt sieht das aber gut aus - eventuell reicht es schon aus, die Spannung so weit aufzudrehen, dass die gewünschten 720mA fließen.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 30. November 2012 16:11.
Ugi
Re: Netzteilfrage und Ablauffrage
01. Dezember 2012 16:37
Servus,

Klappte wunderbar mit dem auf Kurzschluss schalten xd
Bei volllast knurrte das Netzteil etwas aber ok.

Eingestellt auf 0,7-08 amper werkstück wieder rein und
dann musste ich auf 20v erhöhen um es zu halten.

Leider sank die Spannung musste immer mehr v draufgeben
bist an Ende nur noch null auf der amper Anzeige Stand.

Bekam Sie auch nicht wieder hoch, immer diese null x(.

Als wenn kontanktabriss wäre obwohl alle klemmen etc saßen.

Was kann das nur jetzt schon wieder sein.


Lg
Re: Netzteilfrage und Ablauffrage
02. Dezember 2012 14:04
Hallo!

Eigentlich dreht man die Spannung voll auf, wenn man die Stromregelung einsetzt, da diese ja die Spannung immer so einstellt, dass der geforderte Strom fliesst.

Ein gewisses Absinken ist ok, allerdings sollte der Strom bei 30V nihct auf Null absinken.

Ist der Kontakt wirklich fest? Das Werkstück darf nicht nur locker aufliegen.

Um das abzuklären, würde ich eine "Minimaleloxierung" durchführen: einfach ein längliches Alublech zur Hälfte in das Bad eintauchen und oberhalb direkt mit einer Krokodilklemme oder ähnlichem kontaktieren.

So hat man keine Kontaktprobleme durch entstehende Schicht und auch direkt einen Vergleich "vorher/nachher".

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Ugi
Re: Netzteilfrage und Ablauffrage
06. Dezember 2012 15:32
Hallo- mal wieder XD,

danke für die Tips Chris, es hat alles bestens funkioniert!!
Probebleche fertig.

Wobei ich noch 1-2 Sachen hätte.

- Wie verhält es sich mit den Farben und Mischungen.
z.b. habe ich Schwarz, welche ich bei euch gekauft habe 10g in ein Liter Dest. Wasser gegeben. Okay vllt zu viel aber deckt 1a.
Mit der Goldfarbe bin ich garnicht zufrieden, zumindest nicht mit dem Ergebniss (10g auf 1l) - ist mehr Oringelb geworden und nicht sattes Gold. Sihe Bild.
Also meine Frage wie bekomme ich das Gold satter und deftiger hin. (Bestimmt mehr Pulver zugeben oder)?
Wie würde ich das Schwarz mehr zum scheinen und glänzen bekommen.

Das schwarze blech hält enorm viel aus, hätte ich nicht gedacht das ich quasi ein 20 cent stück daran abschleifen kann XD.


LG

Ugi


Re: Netzteilfrage und Ablauffrage
07. Dezember 2012 08:48
Hallo!

8-10g Tiefschwarz pro Liter sind das Optimum - das passt also.

Das Gold sieht allerdings etwas gelblich aus. Viel mehr Konzentration hilft aber nicht viel. Auch bei 30g/Liter wird das Gold nicht sooo viel dunkler.
Dabei hängt immer auch sehr viel von der Schichtdicke und vor allem der Legierung ab.

Bspw. ist diese Färbung eines Gussteils in der Galerie:

Radnaben für Quad

mit deutlich geringerer Konzentration erstellt worden.
Mischen kann man Gold (das ist die Ausnahme) mit anderen Farben leider nicht - sonst hätte man die Tönung eventuell etwas einstellen können.

Man kann aber auch mit anderen Farben einen goldenen Ton erzeugen:

1.) mit geringen Mengen Echtbronze (0,1-0,2g / Liter) erhält man einenleicht rötlichen Goldton
2.) mit Braun/Ocker (0,2g/Liter) geht es etwas mehr ins bräunliche Gold

So etwas ist immer Geschmackssache - jeder meint mit Gold etwas anderes :-)

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
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