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Farbbadkonzentration und Farbtonsättigung

Farbbadkonzentration und Farbtonsättigung
23. Mai 2010 13:52
Bekannt ist ja, dass man mit einer schwacheren Farbbadkonzentration auch hellere Farbtöne erzeugen kann.

Zu diesem Zweck möchte ich nochmal den grundlegenden Prozess rekapitulieren.

Die Poren werden mit der Zeit mit Pigmenten gefüllt. Je nachdem wieviele Pigmente in den Poren sind, stellt sich die Sättigung des Farbtons ein. Wie sieht es hier aber mit der Lichtechtheit ein?

Kann man mit einem höher konzenrierten Farbbad (an der oberen Toleranz) somit schneller einen hellen Farbton einstellen?
Und kann mit einem schwach konzentrierten Farbbad auch ein dunkler Farbton eingestellt werden, wenn man nur lange genug färbt?

Ciao

Chrischan
Re: Farbbadkonzentration und Farbtonsättigung
25. Mai 2010 16:19
Hallo!

Chrischan:
Die Poren werden mit der Zeit mit Pigmenten gefüllt. Je nachdem wieviele Pigmente in den Poren sind, stellt sich die Sättigung des Farbtons ein. Wie sieht es hier aber mit der Lichtechtheit ein?

Die Lichtechtheit wird dadurch nicht beeinträchtigt - es sind natürlich weniger Farbstoffmoleküle ("Pigmente" ist im Zusammenhang mit Eloxalfarben nicht richtig, da die Farbbäder keine Dispersionen sind), aber die gewünschte Sättigung ist ebenfalls geringer.
Die Beständigkeit erhöht sich eher, da mehr (UV-)Licht ohne Reaktion reflektiert wird: je blasser der Farbton wird, desto langsamer läuft das Verblassen ab.

Kann man mit einem höher konzenrierten Farbbad (an der oberen Toleranz) somit schneller einen hellen Farbton einstellen?

Ja, das geht, allerdings ist das nicht zu empfehlen. Je kürzer die Badzeit, desto weniger Zeit hat der Farbstoff, entsprechend tief in die Poren aufzuziehen. Er bleibt dann hauptsächlich in den obersten Schichten , die besonders UV- und abriebempfindlich sind.
Die Färbezeit sollte deshalb besser zu lang als zu kurz gewählt werden. Am besten ist es, immer mit der Farbbadkonzentration zu arbeiten, die etwas über der gewünschten Sättigung liegt, so dass etwa 15-20 Minuten Färbezeit die gewünschte Sättigung ergeben.

Und kann mit einem schwach konzentrierten Farbbad auch ein dunkler Farbton eingestellt werden, wenn man nur lange genug färbt?

Nein, das geht nur bis zur Sättigung des Farbstoffs innerhalb der Pore. Vereinfacht gesagt: wenn in den Poren dieselbe Konzentration wie außerhalb vorliegt, erfolgt keine weitere Einlagerung von Farbstoff mehr (Stichwort "Diffusionsdruck"), da immer so viele Moleküle die Poren verlassen, wie hineingelangen.
Um danach mehr Farbstoff in diese zu verbringen, muss man "außen" den "Druck" erhöhen, also Farbstoff zugeben.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 25. Mai 2010 16:20.
Re: Farbbadkonzentration und Farbtonsättigung
25. Mai 2010 21:10
Bedeutet das theoretisch auch dass ein hohes Farbbadgefäß
entsprechend am tiefsten Punkt mehr Farbe aufnimmt aufgrund des zusätzlichen Drucks der Flüssigkeit?
Oder würde das eventuell die verkürzte Färbedauer bei gleichbleibender Farbintensität (die des Bades) bedeuten?
Re: Farbbadkonzentration und Farbtonsättigung
25. Mai 2010 22:50
Mr-T:
Bedeutet das theoretisch auch dass ein hohes Farbbadgefäß
entsprechend am tiefsten Punkt mehr Farbe aufnimmt aufgrund des zusätzlichen Drucks der Flüssigkeit?
Oder würde das eventuell die verkürzte Färbedauer bei gleichbleibender Farbintensität (die des Bades) bedeuten?

Nein, das bedeutet diese Erklärung nicht!
Mit dem erhöhten "Druck" ist, wie Christoph Drube bereits andeutete, der Diffusionsdruck der Farblösung gemeint und nicht der hydrostatische Druck innerhalb des Färbegefässes.

Grüße,
Rudi

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