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nach den ersten versuchen ein paar fragen..

nach den ersten versuchen ein paar fragen..
06. Januar 2007 19:32
ich habe drei teile eloxiert mit einer gesamtfläche von 800cm im quadrat.
alle drei teile habe ich entfettet, glasperlgestralt und dann mit
gummihandschuhen in ätznatronlauge gereinigt,unter wasser abgespült und ins säurebad gehängt.
ich habe die teile bei 13volt und 10ampere 1.5stunden im säurebad gelassen.
dann unter fließendem wasser abgespült, kurz in natronlauge getaucht und in dest. wasser gespült.
dann ins 50grad warme farbbad blau getaucht...
das grösste teil hat die farbe mäßig angenommen und wurde kobaltblau...
die kleineren teile wurden tiefblau..

ich habe auf 5liter wasser 10gramm farbe blau genommen...

bei versuchen mit gold habe ich auf 5liter wasser 30gramm farbe genommen ,um bei sehr langer färbdauer gutes ergebniss zu erzielen.

was sehr gut funktioniert hat, alu uneingefärbt direkt zu kochen.

das kochwasser ist mit sealinglösung angesetzt....

nun meine fragen:

baddauer sollte also immer mindestens 45minuten dauern ? je nach größe über ampereeinstellung regeln ?

kathoden sind zwei alubleche 0.1x10x20cm .
warum gibt es da kleine schwarze schlieren dran, die sich ablösen und dann im bad rumschwimmen ?
muss ich evt bleiplatten nehmen ?

gute ergebnisse habe ich mit 3mm alustangen zum verbinden gemacht. warum ist aluschweißdraht nur bedingt geeigent ?

aus versehen habe ich sealsalz 3ml in mein goldbad gegeben. war ein versehen...ist mein goldbad nun kaputt ?

ich möchte teile eloxieren, an denen sind gewindestifte aus stahl eingeschraubt. die lassen sich nicht entfernen.
wie kann ich die aluteile eloxieren, ohne die stahlteile entfernen zu müssen.


es wäre nett wenn ich antort bekommen würde..
nach den ersten versuchen ein paar fragen..
09. Januar 2007 08:53
Hallo!

Zur Baddauer:
45 Minuten bei 1,5 A/dm² sind ein guter Mittelwert. Bei diesen Parametern entsteht etwa 1µm Schicht pro 3 Minuten, bei 45 Minuten also etwa 15 µm. Wenn höhere Schichtdicken gewünscht sind, kann man natürlich auch länger anodisieren. Beim Hartanodisieren können die Teile auch schon mal zwei Stunden bei höheren Strömen im Bad bleiben. Für dekorative Zwecke können auch 20 oder 30 Minuten reichen (5-10µm), eventuell auch bei höheren Strömen. Wichtig ist dann aber optimale Badumwälzung und vor allem Kühlung!

Zu den Schlieren:
Schlieren deuten auf Verunreinigungen der Bleche hin, eventuell ist die Legierung auch problematisch. Auftreten sollten sie aber nicht. Also vielleicht eine andere Legierung verwenden oder die Bleche gründlich reinigen (z.B. beizen).

Zum Aluschweißdraht:
Es *kann* mit Schweißdraht funktionieren, muss aber nicht. Stark abweichende Legierungen können zur Bildung von Lokalen Elementen führen, was die Schichtbildung beeinträchtigt. Außerdem sind die Halterungen dann natürlich auch anodisiert und müssen für das nächste Bauteil wieder gebeizt werden. Reintitan wird dagegen absolut passiviert. Solche Klemmen haben praktisch keinerlei Abnutzung.

Zum Goldbad:
Das Goldbad sollte noch funktionieren, allerdings muss man natürlich darauf achten, dass die Versiegelung der Poren nicht schon beim Färben einsetzt. Gut ist es natürlich nicht ;-)

Zur Abdeckung von Fremdmetallen:
Hier kann ich nur nochmal auf unsere Farbpasten verweisen. Diese streicht man wie einen normalen Lack über die zu schützenden Stellen. Nach Trocknung der Farben (1-2 Stunden) sind diese laugen- und säurefest, sowie überfärbbar und heißsealingfähig. Danach kann man sie einfach mit Verdünnung abwaschen: fertig!
Ansonsten kann man natürlich auch mit Stopfen oder wasserdichten Hülsen solche Stifte schützen.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
nach den ersten versuchen ein paar fragen..
10. Januar 2007 14:04
hallo,

danke für die sehr ausführliche antwort. damit ist mir schon mal sehr geholfen.

ich habe mir jetzt 20 unterlagscheiben für senkschrauben gedreht. diese möchte ich alle zusammen eloxieren.

ich habe mir überlegt , eine platte aus v4a zu nehmen. dort möchte ich dann gewinde schneiden, und die zu eloxierenden teile dann mit
kunststoffschrauben befestigen.

die v4a-platte ist komplett im becken versenkt und wird mit titanstangen gehalten.

würde dies so funktionieren ?

netter gruss, oli
nach den ersten versuchen ein paar fragen..
11. Januar 2007 09:28
Hallo nochmal :-)

Ganz klar: nein!

1. Generell ist die Verbindung mehrerer Metalle/Legierungen *in* Flüssigkeiten höchst problematisch - es entstehen immer galvanische Elemente, die zur Korrosion (=Zerstörung) des unedleren Metalls innerhalb kürzester Zeit führen.

2. Ist V4A-Edelstahl als Anode nicht geeignet, da er sich rasch zersetzt.

Ich würde Titandraht entsprechend zu 'Aufsteckdornen' biegen und die Scheiben dann aufklemmen. Eine Titanplatte wäre natürlich perfekt, aber ist in Eloxalqualität (Reinheit >99,9%) leider kaum bezahlbar.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
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