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Glanzeloxal mit normaler GS-Methode möglich?

SiM
Glanzeloxal mit normaler GS-Methode möglich?
23. April 2015 22:08
Hallo zusammen,

ist es möglich, mit der "normalen" Gleichstrom-Methode und den hier üblichen Stromstärken glänzendes, eloxiertes Aluminium zu erhalten?
Ich möchte Alu-Teile mit etwa 2dm² eloxieren, es steht ein 150W-Labornetzteil (5A max, 30V max) zur Verfügung.
Ist das hiermit möglich oder werden zusätzliche Mittel oder Verfahren benötigt?

Auf die Frage komme ich, weil ich in der Produktbeschreibung zur hier angebotenen elektrolytischen Politur von "Glanzeloxal" gelesen habe.
Also vorausgesetzt, man behandelt die zu eloxierenden Teile mit der elektrolytischen Politur vor, welche weiteren Schritte sind nötig, um glänzendes, eloxiertes Aluminium zu erhalten?
Oder anders herum, was erhält man, wenn man elektrolytisch Poliertes Aluminium "normal" eloxiert und versiegelt?

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

Danke im Voraus und Ciao,

Silvio.
Re: Glanzeloxal mit normaler GS-Methode möglich?
24. April 2015 11:54
Hallo!

SiM:
ist es möglich, mit der "normalen" Gleichstrom-Methode und den hier üblichen Stromstärken glänzendes, eloxiertes Aluminium zu erhalten?
Ich möchte Alu-Teile mit etwa 2dm² eloxieren, es steht ein 150W-Labornetzteil (5A max, 30V max) zur Verfügung.
Ist das hiermit möglich oder werden zusätzliche Mittel oder Verfahren benötigt?

Für Hochglanz ist eine chemische/elektrolytische Politur ("Glänzen") vor der Anodisierung zwingend.

Auf die Frage komme ich, weil ich in der Produktbeschreibung zur hier angebotenen elektrolytischen Politur von "Glanzeloxal" gelesen habe.
Also vorausgesetzt, man behandelt die zu eloxierenden Teile mit der elektrolytischen Politur vor, welche weiteren Schritte sind nötig, um glänzendes, eloxiertes Aluminium zu erhalten?
Oder anders herum, was erhält man, wenn man elektrolytisch Poliertes Aluminium "normal" eloxiert und versiegelt?

Die (elektrolytische) Politur wird einfach als Zwischenstufe zwischen Reinigung und Anodisierung in den Prozess eingebaut. Zu beachten ist dabei eigentlich nur, dass das Netzteil die für die Politur nötigen höheren Ströme verkraftet und - ganz wichtig! - dass die Legierung möglichst rein ist. 6060 (AlMgSi0,5) funktioniert noch, darüberhinaus wird es schwierig. Optimal sind Al99,5, AlMg. Es gibt außer dem von uns angebotenen elektrolytischen auch andere, sog. "chemische Glänzverfahren", die ganz ohne externe Stromquelle auskommen und auch für höher legiertes Aluminium geeignet sind, aber leider sind diese schon im industriellen Umfeld nur sehr schwer beherrschbar und aufgrund der verwendeten Säuren, Parameter keinesfalls für Privatpersonen empfehlenswert. Dabei handelt es sich meist um Säuregemische mit Temperaturen oft weit über 100°C.

Als Alternative, die zumindest einen Versuch wert ist, bietet sich an, das Bauteil einfach mehrfach zu anodisieren, d.h. nach dem ersten Anodisierbad die Eloxalschicht mit schwacher NaOH-Lauge direkt wieder anzubeizen und neu zu anodisieren. Mit etwas Fingerspitzengefühl für den Moment, bei dem die alte Schicht zwar komplett entfernt, aber die Aluminiumoberfläche noch nicht angegriffen wurde, wird die neue Schicht deutlich glänzender. Natürlich hält das keinem Vergleich mit richtigem Glanzeloxal stand, aber oftmals ist das Ergebnis ausreichend.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
SiM
Re: Glanzeloxal mit normaler GS-Methode möglich?
28. April 2015 04:49
Hallo Herr Drube,

Danke für Ihre ausführliche Antwort.

Auf einer anderen Plattform las ich, dass man auch mit der Reihenfolge Polieren (mechanisch) - Entfettungsbad - Eloxieren eine recht glatte, glänzende Oberfläche erreichen kann.
Ich vermute, dass es sich beim hier verkauften Reinigungsmittel Aluminium um ein solches Entfettungsbad handelt. Da es praktischerweise im Starterset enthalten ist, werde ich mein Glück wohl erstmal damit versuchen. Evtl. bin ich ja schon damit zufrieden.

Ciao,

Silvio.
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