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Verlaufende Farbe

Verlaufende Farbe
24. März 2014 22:11
Guten Abend.
Erstmal ein großes Danke an dieses schöne übersichtliche Projekt, was hier Jemand ins Leben gerufen hat. Echt tolle Seite hier :)

Ich hab mich auch mal an Eloxieren gewagt und war doch erstaunt wie "leicht" es doch fürs erste ist.

Als erstes hab ich mal nen Stück Alu Rohr Rot eloxiert nur so als Probe. Nicht verlaufen, nur die Macken sieht man halt, war mir aber vorher kla.

Dann wollte ich ein Blech Blau färben, doch nach dem Bad mit kochendem Wasser, ist mir aufgefallen dass, es sehr verlaufen aussieht.

Ich habe das Blech direkt aus dem Färbebad ins kochenende Wasser getan. Es kommt mir so vor als wenn teilweise noch mehr Farbe an manchen Stellen war, die dann sofort "verhärtet" ist und dadurch es so ungleichmäßig aussieht.

Achja, das Farbbad hat unter einer Minute gedauert, weil die Farbe so schnell aufgenommen wurde. Was mir doch sehr komisch vorkam. Bei Rot hat es um einiges länger gedauert.
Kann es sein, dass ich zu lang eloxiert habe und es dadurch gekommen ist ?
Die dunkeln Stellen fühlen ganz gut an schön glatt und fest. Die anderen sind sehr matt und unter viel druck kann man die farbe abreiben.

Wäre super wenn Jemand mal nen kleinen Tipp hätte, denn so ganz gefällt mir das denn doch nicht :)


Re: Verlaufende Farbe
26. März 2014 05:51
Hi,
sieht mir nach einer unregelmäßigen Eloxalschicht aus. Vielleicht hatten die Werkstücke mal keinen Kontakt mehr, der Strom war damit am einzelnen Werkstück zu hoch, weshalb die Kristalle schnell und unkontrolliert gewachsen sind. Oder das Kochbad war zu kalt, sodass es an manchen Stellen die Farbe ausgeschwemmt hat? Hatte ich auch schon mal, als ich große Teile eloxieren wollte.
Re: Verlaufende Farbe
26. März 2014 15:40
Also habe grad nochmal beide Teile einzeln eloxiert. Mit dem gleich Ergebnis.
Mein Färbebad hat zwar keine 50 Grad aber 40 ca. Kann mir nicht vorstellen dass es sich so negativ auf das Ergebnis auswirken kann. Oder doch ?
Ich schwänke die Teile auch fast die ganze Zeit im Farbbad. Ich probier es gleich mal mit weniger schwänken.
Wenn das nicht hilft werde ich mal einfach die Dauer des Eloxalvorganges halbieren um zu gucken ob es besser oder schechter wird.

Was natürlich auch noch sein kann ist, dass die vorherige Schicht durch die Lauge noch nicht ganz abgetragen wurde.
Ich hab die Stücke jetzt für ca 30 min in 30% Lauge gelegt und Ohmisch gemessen. Sieht gut aus.

Dann mal auf ein neues :)
Re: Verlaufende Farbe
26. März 2014 18:38
Hallo, doppelt Verlorener!

Wäre hilfreich, wenn wir alle Parameter Deiner Aktion kennen würden!
Im zweiten Anlauf haben wir ja immerhin schon erfahren, dass das Farbbad mindestens 10 Grad kälter war als empfohlen. Eine derartig starke Färbung nach nur einer Minute im Farbbad dürfte eigentlich gar nicht möglich sein; jedenfalls scheint die Farbkonzentration viel zu hoch.
Schwenken im Farbbad schadet nie! Im Allgemeinen entstehen fleckige Färbungen höchstens durch zu wenig Bewegung im Farbbad...
Nach 30 Minuten in Lauge mit einer Konzentration von 30 % kann keine Eloxalschicht mehr vorhanden sein - ich für mein Teil wäre froh, wenn ich noch einen Rest Aluminium aus der Lauge bekäme! Eine normale Schicht sollte in 10%iger Lauge in spätestens 5 Minuten restlos entfernt sein.

Immer dran denken: die empfohlenen Parameter sind nicht aus Jux und Tollerei so genau angegeben.
Je weiter man sich davon entfernt, desto wahrscheinlicher werden (angeblich unerklärliche) Fehlschläge.
Aber bei genauem Einhalten kann der Erfolg beinahe schon garantiert werden...

Grüße, Rudi

___________________________________________________
Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
Re: Verlaufende Farbe
26. März 2014 22:16
Also mein Aufbau sieht wie folgt aus:
Labornetzteil mit geregeltem Ausgangsstrom von max 3A

Mein zu eloxierendes Blech hat ca die Maße 14cm x 5cm
Also 14cm x 5cm x 2 da es ja schließlich 2 Seiten hat
Ergibt 140cm²

Macht also eine Eloxierdauer von

140cm² / 100cm² x 1,5A = 2,1A
2,1A / 3A x 60min = 42min

So also nehme ich das mit Lauge gereinigte Blech hänge und es rein, warte 42 min, ich sehe wie kleine Blasen am Alu hochsteigen. An den Kathoden sehr viel mehr wie am Werkstück.
Grad fällt mir noch auf, dass das Blech nicht wirklich matt ist. Der Glanz hat ein wenig nachgelassen aber ist nicht weg. Möglicherweise das Problem ???

Jetzt hole ich es raus und spüle es sauber ab. Erst Leitungs, dann Des. Wasser

Dann kommt es in das mittlerweile mal 50 Grad heiße Farbad mit destielertem Wasser.

Ich schwänke es die ganze Zeit leicht hin und her und beobachte wie es die Farbe deutlich schneller aufnimmt wie die rote Farbe.
Wenn ich raushole und es mir angucke sehe ich wie Oberfläche sehr matt ist, nachdem das 50grad heiße Wasser verdampft ist.

Dann kommt es sofort in das bereits kochende Destelierte Wasser für eine ganze Stunde.

Aber das Ergbis ist fast immer das selbe. Teilweise gläzend, aber größtenteils sehr matt und nicht schön glatt

Farbkonzentration beim ersten mal ca 1gramm auf 1 Liter
Farbkonzentration beim zweiten mal ca 0,5 gramm auf 1 Liter
Farbkonzentration beim dritten mal ca 0,25 gramm auf 1 Liter

Eloxierdauer beim vierten mal 60min bei ca 0,25gramm auf 1 Liter

Also bie Farbaufnahme bei 0,25 gramm dauert schon länger als bei 1 gramm kla, aber wenn ich es 3-4 min drin hatte wurde es trotzdem schon fast du lila

Ja gut ich hoffe das war alles, wenn nicht fragt doch bitte.

Das Aluteil ist übrigends von meinem Motorrad, vielleicht sagt das ja etwas über die Legierung aus.

Aber morgen werde ich mal den Rot gefärbten Aluring probieren Blau zu färben. Und die Bleche rot.
Wenn es dann mit rot zum selben Ergebnis kommt und der Ring sich Blau färben lässt, liegt es ja vielleicht am Alu.

Und schönen Dank für die Hilfe :)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26. März 2014 22:18.


Re: Verlaufende Farbe
26. März 2014 22:55
Wenn das Netzteil einen geregelten Strom abgeben kann, warum nutzt Du diese Funktion nicht und gehst auf die errechneten 2,4A zurück?
Wie stellst Du eine ausreichende Bewegung der Säure während des eloxierens sicher? Das Bauteil sieht so aus, als
ob es stellenweise zu warm war und dadurch größere Poren entstanden sind, wie warm ist die Säure?
Zu guter letzt... die Oberflächenberechnung ist etwas schwammig, wo sind die Seitenkanten, Innenflächen der Ausfräsungen, Bohrungen usw?
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