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Matte Oberfläche
26. Juli 2013 18:42
Hallo Liebe Forenmitglieder
Habe jetzt meine ersten Eloxiervorgänge hinter mir und bin auch recht zufrieden, dennoch stört mich, das das Werkstück eine matte Oberfläche aufweist.
Ich glaube nicht, das ich hier näher auf meine Vorgehensweise eingehen muss, schließlich hat ja alles gut funktioniert.
Demnächst folgt dann noch ein Ausführlicher Bericht über mein Aufbau und natürlich mit Bildern hier in der Galerie.
Jetzt bin ich hier im Shop auf den Zusatz fürs Elektrolytisches Polieren/Glänzen aufmerksam geworden, konnte in dem Technischen Datenblatt aber nicht genau herauslesen, ob ich meine bereits fertigen Werkstücke jetzt noch mit diesem Zusatz bearbeiten kann.
Kann mir jemand einen Hilfreichen Tip für diese Anwendung geben?
Euch noch ein schönes Wochenende besonders bei diesen Temperaturen.
Gruß Reiner
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Re: Matte Oberfläche
26. Juli 2013 20:41
Hallo, Reiner!
Es ist eine Eigenart des Eloxalvorganges, dass die Oberfläche der fertig eloxierten Werkstücke ein klein wenig matter erscheinen als vor dem Eloxalvorgang. Richtig matt sind sie dann, wenn zum Entfetten und Reinigen vor dem Säurebad Natronlauge benutzt wird. Den Reinigungsvorgang sollte man im (hier im Shop erhältlichen) Reinigungsmittel durchführen, da damit der Aspekt der Oberfläche erhalten bleibt.
Trotz allem wird ein mechanisch auf Hochglanz poliertes Werkstück nach dem Eloxieren zwar immer noch Strahlen wie ein Kinderauge vor dem Weihnachtsbaum, aber nicht mehr den Spiegelglanz von vorher haben. Für die meisten Anwendungen reicht das aber.
Echten Spiegelglanz nach dem Eloxieren erreicht man nur durch das elektrochemische Glänzen, das Du angesprochen hast. Das muss aber vor dem Eloxieren stattfinden, ein fertiges Werkstück ist eben fertig und kann in seiner Oberflächengüte nicht mehr verändert werden.
Der Ablauf für spiegelnde Eloxaloberflächen muss also so aussehen: Möglichst gut mechanisch polieren - Reinigen im Alu-Reiniger - elektrochemisch glänzen - Anodisieren - (eventuell) färben - zweistufig sealen.
Dass zwischen allen Arbeitsgängen sogfältigst gespült werden muss, sollte klar sein!
Wermutstropfen dabei ist, dass nur eine eng begrenzte, nicht oder nur sehr niedrig legierter, Anzahl von Alusorten überhaupt elektrochemisch geglänzt werden können. Es gibt auf dem Markt "Glanzlegierungen", mit denen das Ergebnis sicher erzielt werden kann. Mit Rein-Aluminium (Al 99,9) geht es auch immer. Hier ist eigenes Testen und Probieren angesagt!
Grüße, Rudi
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Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
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Re: Matte Oberfläche
27. Juli 2013 08:03
Hallo Rudi
Danke für deine ausführliche Erklärung.
An das Reinigen mit dem hier im Shop angebotenen Aluminiumreiniger habe ich schon bedacht und auch angewendet.
Ich denke der Ansatz mit dem vorerst mechanischen Polieren muss ich weiter verfolgen. Ich habe bei meiner Auswahl von Materialien zum Eloxieren in erster Linie darauf geachtet das dies gut anodisierfähig ist und entschied mich schließlich für AlMg3 da dieses Material dann auch noch beim Händler erworben wurde, bei dessen Bleche eine Schutzfolie aufgeklebt ist.
Unter der Folie des gewalzten Bleches kommt dann nach dem Bearbeiten eine für meine Vorstellung gewünschte gebürstete Optik zum Vorschein.
Bei anderen Eloxierten gedrehten Werkstücken war die Oberfläche eh schon glatt und haben auch einen schönen Glanz, kenne aber nicht die Legierung.
Gruß
Reiner
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Re: Matte Oberfläche
29. Juli 2013 17:53
Hallo, Rudi und alle anderen Anwesenden
Habe am Wochenende im Netz eine Seite übers polieren gefunden.
[metall-polish.de]
Kann ich das mit den Pasten machen?
Ich werde ausschließlich ALU Platten eloxieren... die haben in der Regel eine Schutzfolie unter denen eigentlich eine glatte Oberfläche ist.
Das die nicht glatt genug ist, habe ich ja jetzt bemerkt.
Reicht es dann aus, nur zu polieren oder muss ich trotzdem vorschleifen?
Danke für die Mühe die ich dir (Euch) mache.
Gruß Reiner
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Re: Matte Oberfläche
29. Juli 2013 22:14
HWZ:
Reicht es dann aus, nur zu polieren oder muss ich trotzdem vorschleifen?
Hallo, Reiner!
Das musst Du erproben!
Wenn Du mit den Polierpasten eine Oberfläche erzielst, in der Du Dein Gesicht relativ verzerrungsfrei erkennen kannst, dann genügt das. Soll heißen, wenn Du einen Spiegeleffekt erreichst, ist das Polieren alleine ausreichend. Da darf aber kein Schleier wie bei einem verstaubten Glasspiegel zu erkennen sein, das Bild muss brillant erscheinen. Wie eben im Badezimmerspiegel...
Der Vorgang beim Schleifen und anschließenden Polieren ist ebenso einfach wie mühselig und zeitraubend; kurze Schilderung, worauf es ankommt:
Gehen wir von einer unbehandelten oder grob mechanisch bearbeiteten Oberfläche aus. Diese Fläche mag eben sein, ist aber rauh. Die Rauhigkeit wird bestimmt als Abstand der höchsten Punkte der Fläche von den tiefsten, oder anders ausgedrückt, von der Tiefe der "Kratzer", die irgendein Werkzeug bei der Bearbeitung hinterlassen hat.
Es gilt nun, die "Berge" abzutragen und die Tiefe der Kratzer dabei zu verringern. Das passiert durch ein Schleifmittel, dessen Körner genau das erreichen. Die Kratzer werden nun auf eine Tiefe verringert, die dem Durchmesser der Schleifmittelkörner entspricht. Dann wird das Verfahren mit immer feineren Schleifmitteln fortgesetzt. Es liegt auf der Hand, dass die Oberfläche nach jedem Durchgang glatter wird, die Kratzer also mit der Zeit verschwinden. Poliermittel sind auch nichts anderes als Schleifmittel, sehr, sehr feine halt. Aber, wie auch immer, bei 4 - 5 µ (der Korngröße guter Poliermittel) ist Schluss, wenn man nicht Spezialtricks anwendet. (Jedenfalls sind mit mechanischer Politur "Rauhtiefen" von 0,05 bis 0,1 µ erreichbar [Schleifen von Fernrohrspiegeln], man poliert aber an einem Stück gut eine Woche.)
Bleiben wir in der Realität, wir erreichen also 4-5 µ Rauhtiefe.
Das ist für die allermeisten Anwendungen Spiegelglanz, beim Eloxieren geht uns aber etwas vom Glanz flöten, und da liegt das Problem, dessen Lösung die Verfahren der elektrochemischen Politur bieten. Mit der elektrochemischen Politur nämlich kommen wir auf eine Rauhtiefe von etwa 1 µ. Selbst nach dem unvermeidlichen Glanzverlust durch den Eloxiervorgang bleibt im Endeffekt genau der Glanz über, den wir mit einem mechanischen Poliermittel vor dem Eloxieren im allergünstigsten Fall erreichen konnten.
Zurück zur Frage!
Ein Stückchen des Materials nehmen, polieren und eloxieren. Ist es ausreichend glänzend, hat's Polieren genügt. Sieht man Schlieren oder Kratzer, heißt es vorher noch Schleifen. Anfangen mit Korngröße 1000, dann Polieren, Eloxieren...
Du siehst, worauf es ankommt. Das muss einfach selbst getestet werden.
Grüße, Rudi
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Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
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Re: Matte Oberfläche
30. Juli 2013 08:52
katerleo:
Du siehst, worauf es ankommt. Das muss einfach selbst getestet werden.
Hallo, Rudi!
Selbstverständlich werde ich probieren müssen, mit welcher Vorgehensweise ich die besten Ergebnisse erziele.
Deine Erklärung mit den Bergen und Tälern ist sehr beispielhaft und verständlich, war mir aber unsicher ob ich die Täler mit der Paste einfach nur zu schmiere und im Anschluß des Ersten Anodisiervorgangs (Entfetten mit Alureiniger) wieder herausschwemme.
Werde, auch wenn es jetzt erstmal wieder dauert, berichten.
Gruß Reiner
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 30. Juli 2013 09:02.
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Re: Matte Oberfläche
12. August 2013 20:56
Hallo Rudi!
Habe mit einem Polierbock meine Aluminiumplatten mit 3 unterschiedlichen Polierscheiben und Pasten einen Glanz verpasst, wie man es von polierten Chrom kennt.
VORPOLIEREN
- Polierpaste Abra 153
- Polierscheibe Sisal
POLIEREN
- Polierpaste Rekord 855
- Polierscheibe hart
HOCHGLANZ
- 1x Polierpaste Lumo 934
- 1x Polierscheibe Molton
Jetzt habe ich nach dem eloxieren denn erwünschten Glanz und die Widerstandsfähige Oberfläche, wie ich mir es gewünscht habe.
Danke für deine Hilfe.
Auf dem Foto ist die vordere Fläche diejenige, welche vorher poliert wurde.
Gruß Reiner
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Re: Matte Oberfläche
21. August 2013 00:21
Hallo, Reiner!
Es freut mich, dass Du mit der Politur erfolgreich warst!
Da hast Du eine ganz tolle Oberfläche erzielt, Deine Platte sieht richtig edel aus.
Grüße, Rudi
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Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
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