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Wie erkennen ,dass Farbe bzw. Sealsalz verbraucht und erneuert werden muss?

Wie erkennen ,dass Farbe bzw. Sealsalz verbraucht und erneuert werden muss?
17. Dezember 2012 07:55
Hallo,

.... und laut TM zur Entsorgung, soll man Kalkmilch für Sealsalzneutraliesierung einsetzen.Kann es auch Sumpfkalk sein?
Woher kann man es beziehen?

Servus
Rafael
Re: Wie erkennen ,dass Farbe bzw. Sealsalz verbraucht und erneuert werden muss?
17. Dezember 2012 09:05
Hallo,

die Erkennung, ob ein Farbbad/Sealbad verbraucht ist, ist leider ein diffizile Angelegenheit.

Grundsätzlich kann man natürlich immer analysetechnisch ermitteln (bspw. über Photometrie - dazu wird es demnächst einen Artikel geben, wie man das leicht zu hause durchführen kann) , wieviel Farbstoff/Zusatz noch im Bad enthalten ist - aber ...

Beim Farbbad ist es bspw. so, dass die Konzentration nur ein Faktor bei der Beurteilung ist. Eingeschleppte Säure, Dreck und aus den Werkstücken gelöste Aluminium- und Fremdionen sind mindestens eben so wichtig (Stichwort: Komplexbildner) - das wird unter dem Begriff "Aktivität des Bades" zusammengefasst.

Das alles lässt sich analysetechnisch kaum erfassen, so dass - selbst im industriellen Bereich, wo häufig ein Labor vorhanden ist - nur eine regelmäßige Referenzfärbung mit nachfolgenden Tests (z.B. Salzwassertests für Korrosion oder UV-Belichtungen für Lichtechtheit) für Gewissheit sorgt.

"Zu hause" hat man natürlich noch weniger Möglichkeiten, so dass ich auch hier eine Referenzfärbung vorschlagen würde.
Deswegen ist es auch wichtig, sich genau aufzuschreiben, welche Parameter man verwendet hat (Temperaturen, Konzentrationen etc.) - nur so kann man später auch wirklich mit den Mustern vergleichen!

Man kann den Verbrauch auch schätzen: beim Sealsalz setzt man etwa 3-4g/m² an, aber bei den Farben wird es naturgemäß sehr schwierig - je nach Konzentration ändert sich das massiv.

Zur Entsorgung:
Ja, Sumpfkalk geht auch. Sumpfkalk ist ja nichts anders als aufgeschlämmtes Calciumhydroxid (= in Wasser eingerührter Branntkalk). Wichtig ist ein Hydroxidbildner, so dass schwerlösliches Metallhydroxid ausfällt.

Übrigens ist die beste "Entsorgung" immer noch sauberes Arbeiten. Wenn gründlich gespült wird und die Bäder immer abgedeckt sind, ist es kein Problem, ein Farbbad über Jahre zu verwenden (hier bspw. ein Violettbad, das schon sieben Jahre alt ist und - natürlich mit Nachdosierung von Farbstoff - immer noch perfekte Färbungen ergibt!).
Gleiches gilt für die Sealbäder: sauberes Arbeiten zahlt sich wirklich aus - dafür sind die Chemikalien einfach zu wertvoll.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 17. Dezember 2012 09:09.
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