Re: Grafitkathode
24. November 2012 19:38
Hallo und Willkommen,
man-in-black:
da ich Werkzeugmacher bin , (Senkerodieren ist bei uns Tagesgeschäft), und ich deswegen Grafitreste bekommen kann. sind diese auch fürs Eloxieren geeignet?
Als Kathode sollte das kein Problem sein, für die Aufhängung von Aluminiumteilen (z.B. eingeschraubt) kann man es leider nicht verwenden.
1.) federt Grafit nicht - klemmende Kontaktierungen sind also kaum möglich
2.) bildet sich keine Schutzschicht, so dass am Grafit Sauerstoff abgeschieden wird (also eine einfache Elektrolyse) - und zwar weit unterhalb der Anodisierspannung -> es baut sich am Aluminium keine Schicht auf.
hier im Forum (ich hab schon etwas gestöbert) wird immer Alublech hergenommen, warum?
muss mann zum Aufhängen unbedingt Titandraht nehmen , oder funzen noch andere Materialien?
wir haben Kilometerweise beschichteten Messingdraht von unseren Drahterodieranlagen.
Andere Metalle als Aluminium oder Titan darf man nicht anodisch schalten, da diese sofort in Lösung gehen. Das gilt auch für Messing.
Es reicht also nicht, dass diese in verdünnten Säuren stabil sind - sie müssen es auch am Pluspol sein und das ist der Knackpunkt: nur Metalle, die einen entsprechend dichten Oxidfilm bilden, sind dann beständig. Dazu zählen Aluminium und Titan, wobei Titan eben federnd ist und so viel mehr Möglichkeiten der Klemmung erlaubt. Alle Eisenlegierungen (auch höchstlegierte Stähle!) sind ungeeignet, ebenso wie Kupferlegierungen (Bronze, Messing) usw.
Grafit wäre zwar beständig, hat aber leider die oben beschriebenen Eigenschaften bzgl. der Anodenspannung.
Als Kathode kann man hingegen ziemlich viel nehmen - unter anderem auch Grafit.
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 24. November 2012 19:43.
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