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Wasserstoff

Wasserstoff
27. Dezember 2005 20:02
Bei mir ensteht an der ALU Kathode Wasserstoff wie verrückt, muß ich da Angst haben, daß meine Garage in die Luft fliegt?
Wasserstoff
27. Dezember 2005 21:07
Hallo!

Naja, je nach Menge sollte man schon dafür sorgen, dass er vernünftig abziehen kann. Dabei sollte man Ventilatoren mit Bürstenmotoren etc. natürlich vermeiden wegen der Funkengefahr.

Wasserstoff ist aber sehr leicht und steigt deshalb sehr schnell nach oben. Eine einfache Abzughaube mit schrägem Plastikrohr nach draußen sollte vollkommen ausreichen.

Eventuell sollte man sich für das Säurebad einen passenden, dicht sitzenden Deckel mit Flansch anfertigen, auf den dann ein flexibler Schlauch gesteckt werden kann.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Wasserstoff
27. Dezember 2005 21:56
'je nach Menge' - ab wann wird es gefährlich?
Reinhard
Wasserstoff
28. Dezember 2005 08:33
Hallo!

'Dunstabzug' ist sehr wichtig! Schon bei einem relativ kleinen
Werkstück kriegt man keine Luft mehr wenn man sich über den Galvanisierbehälter beugt.
Ich habe das auch mit einem flexiblen Schlauch und einem 12V-
PC Ventilator gelöst. Leider ist die Luft die man absaugt (Wasserstoff) noch so aggressiv, dass zB Alu-Rohre zerfressen werden.
Der Ventilator wird wohl auch nicht lange machen.

Was machten die anderen Galvanisierer diesbezüglich?
Wasserstoff
28. Dezember 2005 08:59
Da hat Reinhard recht. Die Säuredämpfe sind nicht sonderlich gesund und außerdem sehr korrosiv (Werkzeugstahl im Hobbyraum usw.!).

Ich verwende bei meinem Behälter einen durchsichtigen Deckel mit Stutzen. Auf diesen kommt ein PVC-Schlauch (etwa 30mm Durchmesser. Dieser führt dann in ein kleines Bad mit klarer Sodalösung, in die ich etwas Indikatorflüssigkeit getropft habe.
Die Säuredämpfe werden so neutralisiert und man sieht direkt, wenn die Lösung verbraucht ist (= neutral bis sauer).
Hinter diesem Bad bleibt dann nur noch der Wasserstoff, den ich dann per Schlauch aus dem Fenster leite.
Man kann natürlich auch Ballons damit füllen :-)

Dadurch, dass alles luftdicht schließt (Gummidichtungen in den Deckeln), benötigt man auch keinen Ventilator - der Gasdruck reicht aus.

PC-Lüfter sind fast immer bürstenlos - damit sollte man den verbleibenden Wasserstoff ebenfalls absaugen können (der Tipp ist aber ohne Gewähr ;-)

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Wasserstoff
28. Dezember 2005 10:43
ÜC Lüfter würde ich nicht trauen, besser sind die Bilgenlüfter aus dem Marinebereich, sie saugen die Benzindämpe ab.
Reinhard
Wasserstoff
28. Dezember 2005 12:56
.. ja wer hat denn schon solche Spezialitäten ?

Aber dieser Punkt ist sehr wichtig und fehlt m.E. in der Standard-Eloxieranleitung. Christoph sollte das ausführlich(er) beschreiben!

MfG Reinhard
Wasserstoff
28. Dezember 2005 14:02
Ist schon vorgemerkt :-)

MfG
Christoph
Gast
Wasserstoff
28. Dezember 2005 14:13
Bilgenlüfter ist keine späzialität, bekommst Du in jedem Bootsladen für 40 EUR, der Motor hat 12V und ist mit Gummi ummantelt, die Gase können gar nicht in den Motor gelangen.
Wasserstoff
28. Dezember 2005 17:37
Man lernt doch nie aus :-)

*Noch* besser wäre vermutlich eine Art Magnetrührer für Gase:
Im Abluftrohr sitzt ein Lüfter mit Stabmagneten und außerhalb ein weiterer rotierender Magnet, der diesen dann mitnimmt.
problematisch könnte dann höchstens noch Funkenbildung im Achslager werden ... aber auch das bekommt man ja magnetisch, also berührungslos in den Griff :-)

Ich bin mir sicher, dass es so etwas schon gibt, aber vermutlich *richtig* teuer für die chemische Industrie :-)

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Reinhard
Wasserstoff
29. Dezember 2005 08:42
Hallo Christoph!

Was passiert denn eigentlich wenn der Lüftermotor Funken versprüht???? Silvesterfeuerwerk? :-))

MfG Reinhard
Wasserstoff
29. Dezember 2005 09:06
So etwa kann man es umschreiben :-)

Aber im Ernst: beim richtigen Wasserstoff/Luft-Gemisch kann es schwere Explosionen geben. Nicht umsonst heisst das auch 'Knallgas' ...
Als Beispiel sollte man sich den Zustand der (mit Wasserstoff gefüllten) 'Hindenburg' nach der Katastophe 1937 ansehen - und da war das Mischungsverhältnis gar nicht ideal. Bei 'optimaler' Mischung hätte es wohl eine Explosion in Sekundenbruchteilen gegeben und es wäre nur noch Staub runtergekommen.

Wenn der Wasserstoff aber immer direkt abgeleitet wird und man nicht in gerade im 1m-Becken mit 50A eloxiert, ist die im Rohr vorhandene Wasserstoffmenge derartig gering, dass es (wenn überhaupt) nur zu einer winzigen Verpuffung kommen wird.

Wenn die Säure natürlich wie kochendes Wasser blubbert, sollte man sich schon Gedanken machen :-)

Am sichersten und preiswertesten ist immer noch eine Haube oder ein dichtschliessender Deckel mit senkrechtem Rohr/Schlauch nach oben - ganz ohne Lüfter.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Wasserstoff
03. Oktober 2007 21:26
Hallo Christoph.

Du schreibst in dem Beitrag:

<i>Ich verwende bei meinem Behälter einen durchsichtigen Deckel mit Stutzen. Auf diesen kommt ein PVC-Schlauch (etwa 30mm Durchmesser. Dieser führt dann in ein kleines Bad mit klarer Sodalösung, in die ich etwas Indikatorflüssigkeit getropft habe.
Die Säuredämpfe werden so neutralisiert und man sieht direkt, wenn die Lösung verbraucht ist (= neutral bis sauer).
Hinter diesem Bad bleibt dann nur noch der Wasserstoff, den ich dann per Schlauch aus dem Fenster leite.
Man kann natürlich auch Ballons damit füllen :-)

Dadurch, dass alles luftdicht schließt (Gummidichtungen in den Deckeln), benötigt man auch keinen Ventilator - der Gasdruck reicht aus. </i>

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann neutralisiert die Sodalösung den Schwefelsäuredampf, so dass nur noch Wasserstoff übrig bleibt. Dies geschieht, indem der Schwefelsäuredampf und der entstandene Wasserdampf zwangsweise durch die Sodalösung geführt wird.

Ich kann mir im Moment nur nicht so richtig vorstellen, wie denn der Schlauch in das Bad geführt wird... Funktioniert das wie ein Syphon? Besteht die Möglichkeit, dass du von dieser Vorrichtung ein Foto machst, so dass man sich dies etwas besser vorstellen kann?

Eine solche Konstuktion wäre die Lösung meines Problems, welches ich kürzlich gepostet habe.

In welcher Konzentration wird eine solche Sodalösung angesetzt und woher bekommt man denn Soda? Als Pulver?

Also, wenn du noch Lust auf etwas Anfängernachhilfe hast, dann erklär mir das doch noch bischen ausführlicher. Hierfür schon mal jetzt vielen Dank!

Grüsse aus Stuttgart, Dietmar.
Wasserstoff
06. Oktober 2007 20:46
Hallo Dietmar,

Leider kann ich im Moment noch keine Fotos liefern, da wir unsere Prozessstraße komplett neu aufbauen und deswegen alles zerlegt ist.

Zum Aufbau aber folgendes:
Bei meiner ersten Version führt einfach ein Rohr von oben in die Sodalösung nach dem Prinzip einer chemischen Waschflasche.
Siehe auch in der <a href='http://de.wikipedia.org/wiki/Waschflasche'>Wikipedia</a>.

Natürlich kann man das noch beliebig verbessern - z.B. durch entsprechende Sprudeleinsätze am Boden des Gefäßes, um durch den aufsteigenden Blasennebel eine noch bessere Neutralisation zu erzielen. Meines Wissens nach gibt es solche porösen 'Schwämme' für Aquarien, um das Lösen des Sauerstoffs im Wasser zu verbessern.

Soda sollte man in jeder besseren Drogerie erhalten. Hier gibt es z.B. welche bei dm Drogeriemärkten oder im Hit (500g für 99 Cent)
Genau so gut ist aber auch Backpulver (=Natron) oder auch eine schwach angesetzte Ätznatronlösung. Diese wandelt sich durch das CO2 der Luft eh langsam in Soda um :-)

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Wasserstoff
26. Oktober 2008 07:08
hallo Christoph ,

Wenn ich während des Bades ein Deckel aufsetze mit dem Luftschlauch nach drausen ,wo hänge ich denn mein Werkstück hin, daß normalerweise an einer Aufhängevorrichtung hängt?
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