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Ratlos beim Kauf der Behälter für die Bäder

Ratlos beim Kauf der Behälter für die Bäder
19. August 2012 15:41
Hallo,
ich habe bereits einige Teile erfolgreich eloxiert und viel positives Feedback bekommen. Die Teile die Eloxiert werden, werden dabei aber immer größer.
Jedenfalls stoße ich mit meinen jetztigen Becken (ca. 15 Liter Quadratisch) häufiger an meine Grenzen. Deshalb habe ich beschlossen das ganze etwas größer und "professioneller" zu machen.
Dazu habe ich jetzt viel in Baumärkten und im www nach passenden Behältern gesucht, finde aber nicht was ich suche.
Ich hätte gern relativ hohe und lange Behälter die dafür nicht so breit sind. Ich hätte da an 100cm lang 100cm hoch und max. 20cm breit gedacht. (Ca. 100 Liter)
Sowas scheint es aber niergens zu geben :(
Hätte mir jemand einen Tipp wo ich noch schauen könnte. Es müssen ja nicht genau diese Maße sein aber ich hätte halt gern die Möglichkeit größere Platten zu eloxieren.
Ach und noch eine Frage, ich hab gestern im Baumarkt Anschlusstücke für den Gartenschlauch angeschaut und denke dass diese gut geeignet sein könnten um externen Kühler und Umwälzpumpe mit dem eigentlichen Eloxierbad zu verbinden. Spricht etwas gegen den Einsatz dieser Kunstoffanschlüsse, Dichtungen und Schläuche?
Besten Dank für eure Hilfe.
Re: Ratlos beim Kauf der Behälter für die Bäder
22. August 2012 00:16
Leider habe ich immer noch keine passenden Behälter ausfindig machen können. Daher stellt sich mir die Frage ob man solche Wannen nicht auch selber machen kann.
Die dabei entscheidende Frage ist, ob das Silicon was zum Abdichten zwischen zwei (z.B. Glasplatten) auf dauer Säureresistent ist, bzw. ob man sicher sein kann, dass bei starken Temperaturschwankungen auch auf Dauer Dichtigkeit besteht.
Schonmal jemand gemacht?
Re: Ratlos beim Kauf der Behälter für die Bäder
23. August 2012 08:40
Hallo!

Silikon würde ich nicht empfehlen - hier löste es sich bei Langzeittests in 15%iger Schwefelsäure auf.

Wenn es um spezielle Behälterformen geht, würde ich zu massiven PVC-Platten raten, die dann entweder mit entsprechendem Kleber kalt oder mit Heissluft und PVC-Zusatz richtig thermisch verschweisst werden. Dadurch, dass es für den Schwimmbadbereich alle möglichen Rohre, Fittinge und Kugelhähne sehr preiswert aus PVC gibt, wird das auch gerne im Galvanikbereich verwendet. Insbesondere hat Hart-PVC auch praktisch keinen Verzug beim (thermischen) Schweißen, ist also sehr passgenau.

Das wäre die sauberste Möglichkeit.

Eine andere ist die Anfertigung eines Behälters bspw. aus Aluminium, der dann innen gummiert wird. Es gibt Firmen, die das anbieten, oder man macht es selbst.

Oder noch einfacher: man nimmt eine stabile Teichfolie und klebt diese von innen an den Behälter. Durch Erwärmung bis zum Erweichen lässt sich die Folie auch recht gut in die Ecken ziehen.

Aluminium würde ich deswegen verwenden, dass bei einem Leck das Bad nicht durch Eisen verunreinigt wird (Aluminium ist ja eh enthalten :-)

Als Kontrolle kann man die Metalleinfassung mit einer Widerstandsüberwachung versehen: sobald zwischen Bad und Wanne Strom fliesst, ist ein Leck vorhanden.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 23. August 2012 08:44.
Re: Ratlos beim Kauf der Behälter für die Bäder
30. August 2012 23:04
Hi, danke für die Tipps. Werde die Tage mal bissi mit Teichfolie experimentieren, die Idee gefällt mir ansich sehr gut. Ich habe mir das so vorgestellt, dass ich ein Kühlbecken mache und in diesem dann eine "Tüte" (schon rechteckig) aus Teichfolie platziere.
Damit hätte ich hoffentlich eine gute Kühlleistung für das Säurebad, da ich ja sehr schmale Behälter verwenden wollte (ca. 100cm lang, dafür nur 10 cm breit). Jetzt hoffe ich sogar dass ich damit auf eine Umwälzung des Bades verzichten kann.
Was meinen die Experten zu diesem Thema? Das Umwälzen des Bades macht man ja eigentlich nur um eine bessere und gleichmäßigere Kühlung zu generieren, oder?
Nochmals danke für die Hilfestellung.
Re: Ratlos beim Kauf der Behälter für die Bäder
02. Oktober 2012 22:02
Habe meine Versuche mit Teichfolie enttäuscht wieder aufgeben müssen. Es gibt die Folien in unterschiedlichen Stärken (Dicken). Die Dicken sind sehr gut zu bearbeiten (verscheißen usw.) die dünnen sind bei mir leider nie dicht geworden, oder evtl. nach einiger Zeit aufgegangen. Wie gut diese PVC Folien isolieren war mir nicht klar :(
Ich habe bei ca. 200 Watt Einspeiseleistung bei einem Versuchsbecken mit 20 Litern die Badtemperatur nicht halten können.
Angestrebt hatte ich 10°C. Das Eloxierbecken (in Form einer rechteckigen Teichfolie) war zu 90% von Eiswasser 0°C umgeben. Bereits nach 15 min. ist die Temperatur im Säurebad auf über 12°C angestiegen und nach 60 min. hatte ich fast 18°C.

Ein neuer Gedanke wäre tatsächlich das ganze Becken aus Aluplatten zu schweißen und die Säure dann abzulassen. Ich habe versuchsweise einmal ein paar Aluplattenresten im Säurebad für drei Tage liegen lassen und finde nicht dass die Platten allzusehr angegriffen bzw. sogar Löcher hätten. Also denke ich, dass wenn ein paar Tropfen im Becken zurückbleiben die Behälter das durchaus überleben. (Natürlich würde ich dennoch z.B. mit Teichfolie eine zweite Ausenhülle machen).
Wenn ich die Säure im Becken lasse und das Alubecken nach dem Eloxieren weiterhin mit Spannung versorge, kann man da ausrechnen wie hoch die Spannung sein müsste um zu verhindern, dass die Wandungen "aufgefressen" werden?
Ich frage nur, da ich oft eine ganze Woche lang nichts zum Eloxieren habe und den Strom aber selber zahle ^^.

Ich bin auch weiterhin für Vorschläge offen bzw. dankbar. LG
Fabian
Re: Ratlos beim Kauf der Behälter für die Bäder
03. Oktober 2012 09:55
Ampelgelbbremser:
Wenn ich die Säure im Becken lasse und das Alubecken nach dem Eloxieren weiterhin mit Spannung versorge, kann man da ausrechnen wie hoch die Spannung sein müsste um zu verhindern, dass die Wandungen "aufgefressen" werden?
Ich frage nur, da ich oft eine ganze Woche lang nichts zum Eloxieren habe und den Strom aber selber zahle ^^.

Hallo, Fabian!

Lies mal diesen Beitrag...

Grüße, Rudi

___________________________________________________
Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
Re: Ratlos beim Kauf der Behälter für die Bäder
06. November 2012 12:57
Da ich auch Becken mit 100cm x 30cm x 20cm brauchte habe ich mit eines aus Holz gebastelt und mit einer 4€ Billig-Luftmatratze aus PVC "ausgekleidet".
Zum kühlen hab ich 30m Gartenschlauch besorgt, in Schleifen eingeklebt und Eiswasser durchgepumpt. Ein Versuch mit der Haltbarkeit von Heißkleiber in H2SO4 zeigte, dass dieser es aushält.
Alles war darauf ausgelegt einen Tag lang zu funktionierten und dann entsorgt zu werden. Dieses Schwefelbecken hat super funktioniert, nur der ganze Ablauf leider nicht,
da die späteren Teile statt hochglänzend immer matter wurden.

Da ich die Hälfte der Teile nochmal machen muss baue ich mir gerade passende Becken aus GFK. Das Zeug hält konzentrierte Säuren bis 80°C aus.
Die Kühlung des Schwefelbeckens übernimmt wieder durchgepumptes Eiswasser durch einen doppelten Boden. Die Heizung im Sealingbecken erledigt eine
Heizungsumwälzpumpe und ein 21kW Heizelemte eines Durchlauferhitzers. Ein Installateur bestätigte mir die problemlose Verwendung bei 100°C.

Ich denke warum der erste Versuch nicht richtig funktioniert hat liegt daran, dass ich mir das Sealingbad immer mehr "versauert" habe durch unzureichende Zwischenspülungen :(

Der Aufwand ist es übrigens auch Wert, da die 18 kleinen Aluteile bei Neuanschaffung ca. 2500€ kosten (!!!! Mercedes !!!!). Da macht es doch durchaus Sinn mal 200€ für Selbstversuche zu riskieren wenn mann
eh drei rechte Hände hat :)

mfg,
Roman


Re: Ratlos beim Kauf der Behälter für die Bäder
06. November 2012 21:58
Hallo Roman,

gestatte mir eine Frage, hast du zuvor schon mal Versuche mit kleineren Teilen gemacht, oder hast du dich gleich in dieses grosse Projekt gestürzt?
Ich kann hier mehrere Punkte nicht ganz nachvollziehen. In deinem "Becken" sind schätzungsweise >40L Schwefelsäure. Wahrscheinlich hast du für die Säure mehr bezahlt als für das Becken, wieso willst du die Säure nach nur einer Anwendung wieder entsorgen?
Du schreibst von 18 kleineren Teilen, ich hoffe mal du hast nicht vor die alle auf einmal in dem grossen Becken zu anodisieren?
Wahrscheinlich gibt es noch ein grosses Teil, wofür das Becken gebaut wurde. Was willst du damit machen? Das Kathodenblech ist für ein grösseres Teil ggfs. ungeeignet, weil viel zu klein.

Noch was zum Thema 21kW Durchlauferhitzer: Die Aussage deines Klempners ist falsch, für dich könnte sie sogar lebensgefährlich werden!
Die Geräte sind für eine bestimmte Zulauftemperatur konstruiert. Sagen wir pro Minute werden 8l Wasser von 15°C auf 50°C erwärmt. So ist es gedacht. Du pumpst das Wasser aber im Kreis und es wird immer noch um 35°C pro Umlauf erwärmt. Das heißt ab etwa 65°C Zulauftemperatur ist im Durchlauferhitzer der Siedepunkt erreicht. Dafür sind die Geräte definitiv nicht gebaut! Hast du schon mal in das Teil reingeschaut? Die meisten Geräte arbeiten mit "Blankdraht-Technologie" . Der Heizdraht, ein stromdurchflossener Leiter, wird direkt vom Wasser umspült. Wenn hier Luftblasen auftreten überhitzt der Draht lokal und wird beschädigt. Das ist der Fall wenn das Wasser siedet. Beachte bitte:
Für elektrische Durchlauferhitzer ist nur eine feste Installation zugelassen! Die Anschlussrohre müssen elektrisch leitfähig und geerdet sein! Es muss ein FI und entsprechende Leitungsschutzschalter installiert sein! Die Zulauftemperatur und der min. Volumenstrom müssen eingehalten werden! Die Installation muss selbstverständlich vom Fachmann abgenomen werden!
Lass die Finger von solchen Basteleien, oder willst du den Darwin-Award gewinnen?


Besorgte Grüsse,

Thomas.

Edit: Fehler.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06. November 2012 22:01.
Re: Ratlos beim Kauf der Behälter für die Bäder
07. November 2012 02:53
ich denke der schaluch kühlt fast garnicht
es wäre besser wenn du kühlakkus direkt in die säure legst.

wobei bei soviel säure diese auch nicht wirklich warm wird wenn du nur kleine lange teile machst
Re: Ratlos beim Kauf der Behälter für die Bäder
07. November 2012 15:50
Ich habe vorher noch keine Kleinteile Versucht, liegt schlicht daran, dass ich keine solchen Teile habe...
Somit gleich das "große" Projekt, ist auch nichts anderes, nur alles im Verhältnis größer dimensioniert.

Für die Schwefelsäure bezahle ich gar nichts. Mein Schwiegervater ist Landmaschinenmeister im Ruhestand und hat fünf 50L Kanister mit 39% Schwefelsäure noch in seinen Hallen herumstehen.
Bei den alten Traktoren war anscheinend ständig die Batterie leer im liquiden Sinne.

Diese18 Teile sind im Verhältnis Oberfläche und Badvolumen sehr klein, doch mit den Verwinkelungen benötige ich diese große Badfläche. Es kommt immer nur ein Teil rein da mein Netzteil auf 70V, 6A begrenzt ist. Na was solls... Beim ersten Versuch hab ich 40 Liter Destiliertes Wasser im Sealingbad in Luft aufgelöst :) Allerdings sind doch einige Teile sehr schön geworden, den Aufwand war das schon Wert.

Elektrisch gesehen bin ich dieser Fachmann, allerdings nicht mit Gas-Wasser Installationen. Die Entstehung von Siedeblasen direkt am Heizdraht sind einleuchtend und kommt somit nicht mehr in Frage. Ich denke da jetzt and einen Boilerheizstab ohne Bimetallschalter. Sozusagen ein überdimensionierter Wasserkocher. Theoretisch spricht nichts dagegen. Ich habe mir für meine Basteleien usw. schon einen großen Sicherungskasten mit Drehstrommesster, FI's, versch. Sicherungen, Schütz'en und alle möglichen verschiedenen, schaltbaren Steckdosen gebaut, von daher passiert nichts. Lediglich auf einen Trenntrafo habe ich verzichtet.

Der Wärmeübergang von Gartenschlauch in Schwefelsäure ist im Nachhinein rechnerisch wirklich total miserabel und dürfte zwischen sinnlos und verschwendetem Geld liegen. Ich plane daher jetzt die Kühlung über Alurohre aus dem Baumarkt die im Becken am Boden liegen. (ca. 9m). Diese kann ich dann auch als riesige Kathode verwenden. Würde doch gehen oder? Diese Rohre sind eloxiert. Diese Rohre sind ja kein rausgeschmissenes Geld, ich kann die dann ja später noch verwenden für div. Basteleien. Ebenso die GFK Becken, die werden ja nicht kaputt.
Ich pumpe grob überschlagen 3000W Verlustwärme in das Becken, die müssen über den Zeitraum von 12 Stunden abgeführt werden. Also 0,25kWh. Die Umgebungstemperatur ist 15°C, somit vernachlässigbar.
Ein moderater Frischwasserfluss durch die Alurohrkühlung ist also ausreichend gut.

Beim ersten Versuch habe ich nicht wirklich auf Reinlichkeit geachtet und es war unter freiem Himmel, somit werde ich die, in Kanistern abgefüllte, alte, Schwefelsäure im Altstoffsammelzentrum entsorgen. Sicherheitshalber. Ob sie noch gut ist kann ich nicht feststellen.

mfg, Roman
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