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Netzteil

Netzteil
06. Juli 2012 05:56
Moin,

die Teile die ich eloxieren möchte, werden wahrscheinlich nicht größer als 100 cm2 werden.
Mein Säurebad fasst 10 l. Die Bleiplatten auf beiden Seiten sind jeweils ca. 20x30 cm groß.

Ich brauche jetzt noch ein geeignetes regelbares Netzteil und würde daher gerne wissen, wie das am besten ausgelegt sein sollte.
Ich habe an ein Graupner 230 V/AC Netzteil regelbar 300 W (5 - 15 V/DC 0 - 20 A) gedacht.

Ist dieses Gerät für den Zweck geeignet?

Grüße

Klaus
Re: Netzteil
06. Juli 2012 10:36
Hallo, Klaus!

Das Graupner-Dingens kann funktionieren, muss aber nicht.
Erfahrungsgemäß stellt sich die Spannung, wenn man bei "Normbedingungen" eloxiert, irgendwo zwischen 15 und 22 Volt ein. Es könnte also sein, dass die erforderliche Stromstärke nicht erreicht wird, weil die zur Verfügung stehende Spannung zu gering ist.

So nebenbei erwähnt:
- Es gibt hier unter "Service-Artikel-Welches Netzteil?" alles zu lesen, was dabei zu beachten ist.
- Die Suchfunktion liefert 59 Treffer für "Netzteil" und 53 Treffer für "Netzgerät".
Da bekommst Du einfach durch Lesen mehr Informationen, als Dir lieb sein wird...

Grüße, Rudi

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Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
Re: Netzteil
06. Juli 2012 15:01
@ Rudi

ok. Danke

K
Re: Netzteil
08. Juli 2012 09:13
Moin,

ich habe mich, nachdem ich im Forum gestöbert hatte, entschlossen den MRGN 900 anzuschaffen. Dann habe ich aber in der Produktbeschreibung gelesen, dass das Teil im Bereich von 0-15V erst ab 4A begrenzbar ist und bei 30-60V erst ab 2A.
Das erste Teil, dass ich eloxieren möchte braucht aber bei 22cm2 Oberfläche nur 0,33A.

Heisst das, dass ich den MRGN für meine vorerst nur kleinen Teile gar nicht gebrauchen kann?

K.
Re: Netzteil
08. Juli 2012 12:38
luxikon:
Das erste Teil, dass ich eloxieren möchte braucht aber bei 22cm2 Oberfläche nur 0,33A.
Heisst das, dass ich den MRGN für meine vorerst nur kleinen Teile gar nicht gebrauchen kann?

Hallo, Klaus!

Genau das ist die Konsequenz der Angabe!

Ich empfehle seit jeher Netzteile, die 0-30V / 0-10(20)A liefern können, Spannung und Strom stufenlos und fein einstellbar, kurzschluss- und dauerlastfest. Die reichen für fast jede Anwendung.
Ich persönlich habe ein RNG-3010 (30V/10A) in Verwendung, das ist auch dauerlastfest. Ich darf die 10A also unbegrenzt lange entnehmen. Andere, (fast) baugleiche Geräte dürfen dauernd mit höchstens 80% des Höchststroms und maximal 10 Minuten lang mit dem angegebenen Höchststrom belastet werden, was fürs Eloxieren mit 60 Minuten konstantem Strom eher hinderlich ist...

Grüße, Rudi

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Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
Re: Netzteil
09. Juli 2012 20:33
katerleo:
Ich darf die 10A also unbegrenzt lange entnehmen.

Hallo Rudi,

hast du das schon mal probiert? ;-)


Grüsse, Thomas.
Re: Netzteil
09. Juli 2012 23:52
Drehodor:
Hallo Rudi, hast du das schon mal probiert? ;-)

Hallo, Thomas!

Allerdings, zwei Stunden lang!

Waren vier recht große Werkstücke, da musste ich, um überhaupt mit 10A das Auslangen zu finden, zwei Durchgänge hintereinander mit je zwei Werkstücken fahren...

Im Gegensatz zu den (fast) baugleichen Typen wie dem DF-3010(-A), bei denen die Leistungsendstufentransistoren an einem mächtigen Kühlkörper an der Rückseite "im Freien" angeordnet sind und in deren Betriebsanleitung auf die 10-Minuten-Grenze hingewiesen wird, hat mein RNG 3010 ein eingebautes Kühlgebläse, und in der Betriebsanleitung gibt es keine Betriebsbeschränkungen.

Grüße, Rudi

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Re: Netzteil
10. Juli 2012 16:52
Danke für die Erklärung, Rudi. Der Unterschied zwischen den beiden Modellen war mir nicht klar.
Ich hab das DF 3010-A und da ist wirklich nichts mit Dauerbetrieb bei hohem Strom. Wollte das Teil schon lange mal etwas pimpen, bin aber noch nicht dazu gekommen.. Für die kleinen Teile ist es aber durchaus brauchbar und würde die Lücke zum grösseren Schaltnetzteil abdecken, welches irgendwann angeschafft werden soll.

Grüsse, Thomas.
Re: Netzteil
15. Juli 2012 00:06
Hallo, Thomas!

Ich vermute stark, dass die "Höchststrom nur 10 Minuten" - Beschränkung daher kommt, dass der Kühlkörper unterdimensioniert ist, und zwar die entstehende Wärme von 80% des Höchststromes abführen kann, aber beim Höchststrom die Temperatur des Kühlkörpers - und damit der Endstufen - nach etwa 10 Minuten in den kritischen Bereich für die Sperrschichttemperatur wandert. Es sollte ein Einhausen des Kühlkörpers und forcierte Kühlung mittels Ventilators bereits genügen, das Problem aus der Welt zu schaffen, eventuell ist dazu auch noch eine Absaugung aus dem Gehäuseinneren nötig, wenn die Kühlung höher belasteter Teile im Gehäuse genau so restriktiv ausgeführt ist wie bei den Endstufen.
Ein elektrischer Tod der Halbleiter ist nicht zu befürchten; p-n-Übergänge halten eine Strom/Spannungskombination entweder aus oder sterben sofort, aber wenn sie erst nach 10 Minuten draufgehen, dann sicher nur aus thermischen Gründen!

Grüße, Rudi

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Re: Netzteil
15. Juli 2012 19:00
Hallo Rudi,

es wäre schon interessant welche Unterschiede es genau zwischen den Geräten gibt. Da beide mit Linearreglern arbeiten, wird die entsprechende Spannungsdifferenz (im Produkt mit dem fliessenden Konstantstrom) bei beiden zu 100% in Wärme umgewandelt. Die Frage ist, wie das genau geschieht. Evtl. haben sie bei dem neueren Gerät mehr Sekundäranzapfungen und damit Relais verbaut, oder evtl. mit Vorwiderständen gearbeitet um die Transistoren zu entlasten. Diese müssten zwar auch gekühlt werden, was aber einfacher ist weil man mit höheren Temperaturen arbeiten kann.
Eine einfache Belüftung des Kühlkörpers kann funktionieren, muss aber nicht die schlaueste Lösung darstellen. Es gibt ja hier mehrere Wärmeübergänge, vom Substrat zum Gehäuse des Transistors, zwischen dem selben und dem Glimmerplättchen, Glimmerplättchen - Kühlkörper und Kühlkörper zur Luft. Nur bei letzterem bringt der Lüfter was. Das heisst aber nicht das der Transistor trotzdem abraucht :-(
Der Transistor muss ja nicht mal sofort sterben. Eine dauerhaft hohe Grenzschichttemperatur führt zu einem höheren Verschleiß, respektive kürzerer Lebensdauer.

Das DF 3010-A ist wie gesagt für die meisten Teile brauchbar, die ich so eloxiere. In der Regel komme ich nicht über 6A. Bevor ich etwas an dem Teil verändere werde ich mir das genau überlegen. Schliesslich muss das Gerät ja auch als Labornetzteil im eigentlichen Sinn herhalten, für meine Elektronikbasteleien. Da muss es meistens nur kleine Leistung bringen und ein eingehauster Kühlkörper mit permanent dröhnendem Lüfter wäre unakzeptabel.


Grüsse, Thomas.


edit: Fehler..



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15. Juli 2012 19:09.
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