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noch offene Fragen

Re: noch offene Fragen
06. Dezember 2010 12:32
Gut, denn werd ich mir heute einen "zipfel" Alublech raussuchen, was in der Natronlauge nicht schwarz wird (war bei dem Ring der Fall...)

und damit gucken wie es klappt.

Ich bleib am Ball und meld mich :-)
Re: noch offene Fragen
07. Dezember 2010 17:41
3. Tag 3. versuch:

Alublech: beim Laugen zeigte sich KEINE Schwarzfärbung !

komplett bearbeitet am Schluß aus dem Sealingbad genommen und in ein Gefäß mit destiliertem Wasser gesteckt. dann herausgenommen und trockengerieben

Ergebnis etwas (wirklich wenig) Farbe am Lappen und eine "Fehlstelle" auf der Fläche...

etwas später: Fingernageltest: und :-( wieder ließ sich etwas abschaben...

ABER wieder später ca. 20-30min. konnte ich NIX mehr abschaben !

Wie kommt das ?

Weitere Fragen sind für mich unklar:

Sealingbad:

1. mit ist trotz Topfdeckel von 1,5Liter Sealinglösung in einer Stunde ungefähr ~1L Sealinglösung (dest. Wasser + das Sealsalz) verdampft..

reicht es wirklich einfach destiliertes Wasser aufzufüllen ? wonach beurteile ich die qualität des Sealingbades nach mehrmaligem benutzen ?

2. Was macht ihr "nach dem Sealen" ?
- Teil aus dem Topf nehmen und in Kaltes Wasser werfen ? Temparaturschock ?
- Teil aus dem Topf nehmen und an der luft trocknen lassen ? da das Teil so heiß ist, verdampft die Flüssigkeit sehr schnell, und könnte Ränder/Wasserflecken geben !?
- einfach den Topf vom Herd nehmen und das Teil einfach in der Lösung lassen und somit langsam abkühlen lassen...

Die 3. Variante hab ich beim 4. Versuch angewendet und die hat 100% geklappt

*freu* *freu* :o) siehe 2. Bild:

beide Teile heute zeigten beim Laugen KEINE schwarzfärbung !


Re: noch offene Fragen
07. Dezember 2010 21:02
folgendes Zitat hab ich eben beim suchen gefunden:

Zitat von Herrn Drube:

"Wenn es nur einen leichten Gelbstich gibt, sind die Chancen in der Tat nicht schlecht, dass es auch mit helleren Farbtönen klappt.
Um Legierungsbestandteile zu entfernen, wird dann meist vor dem Anodisieren und vor dem Färben in verdünnter Salpetersäure (15-25%) gespült.
Salpetersäure löst Fremdbestandteile aus der Schicht, so dass es weniger Verfärbung geben sollte."

diesen Gelbstich hatte ich bei dem kleinen Ring auch (siehe Bild2 von den ersten Bildern) was sollte ich da am besten versuchen ? wirklich salpeter ?
und wenn man das bauteil nach dem Anodisieren in Salpetersäure spühlt, frisst die nicht wieder die Schicht weg ? und wie lange sollte man da spühlen ?

viele Fragen ich weiß...:-/
Re: noch offene Fragen
08. Dezember 2010 18:10
Hallo!

dr.-hasenbein:
etwas später: Fingernageltest: und :-( wieder ließ sich etwas abschaben...
ABER wieder später ca. 20-30min. konnte ich NIX mehr abschaben !

Wo genau ließ sich die Farbe entfernen? Nur im Übergangsbereich oder überall?

1. mit ist trotz Topfdeckel von 1,5Liter Sealinglösung in einer Stunde ungefähr ~1L Sealinglösung (dest. Wasser + das Sealsalz) verdampft..
reicht es wirklich einfach destiliertes Wasser aufzufüllen ? wonach beurteile ich die qualität des Sealingbades nach mehrmaligem benutzen ?

Am besten sind alte Dampfkochtöpfe. Die arbeiten mit Überdruck und dann kocht das Wasser auch bei 100°C noch nicht :-) Das spart Energie und Wasser.
Beim Sealsalz reicht destilliertes Wasser. Die Qualität selbst lässt sich (außer, dass die Versiegelung nicht mehr funktioniert) praktisch nur durch entsprechende chemische Analysen ermitteln. Aber normalerweise reicht ein einfaches Nachstärken mit Sealsalz, wenn der Porenverschluss zu lange dauert.

2. Was macht ihr "nach dem Sealen" ?
- Teil aus dem Topf nehmen und in Kaltes Wasser werfen ? Temparaturschock ?
- Teil aus dem Topf nehmen und an der luft trocknen lassen ? da das Teil so heiß ist, verdampft die Flüssigkeit sehr schnell, und könnte Ränder/Wasserflecken geben !?
- einfach den Topf vom Herd nehmen und das Teil einfach in der Lösung lassen und somit langsam abkühlen lassen...
Die 3. Variante hab ich beim 4. Versuch angewendet und die hat 100% geklappt

Eigentlich nimmt man die Teile kurz heraus und spült direkt mit kaltem Wasser ab.
Dass hier erst das Im-Topf-Lassen zu guten Ergebnissen führt, zeigt, dass die Versiegelung offensichlich noch nicht abgeschlossen war.

diesen Gelbstich hatte ich bei dem kleinen Ring auch (siehe Bild2 von den ersten Bildern) was sollte ich da am besten versuchen ? wirklich salpeter ?
Und wenn man das bauteil nach dem Anodisieren in Salpetersäure spühlt, frisst die nicht wieder die Schicht weg ? und wie lange sollte man da spühlen ?

Nur kurze Zeit schwenken (10-20 Sekunden) - und, ja, es muss Salpetersäure sein.
In der kurzen Zeit wird die Schicht nicht aufgelöst.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 08. Dezember 2010 18:12.
Re: noch offene Fragen
08. Dezember 2010 19:44
Christoph Drube:
Wo genau ließ sich die Farbe entfernen? Nur im Übergangsbereich oder überall?

ja, nur im Übergangsbereich...aber in dem Teil der im Anodisier und Farbbad UNTER der Oberfläche war...

Christoph Drube:
Beim Sealsalz reicht destilliertes Wasser. Die Qualität selbst lässt sich (außer, dass die Versiegelung nicht mehr funktioniert) praktisch nur durch entsprechende chemische Analysen ermitteln. Aber normalerweise reicht ein einfaches Nachstärken mit Sealsalz, wenn der Porenverschluss zu lange dauert.

1. Wie kann man denn erkennen wann die versiegelung /der Porenverschluß abgeschlossen ist ? ausser in dem man an der Farbe scheuert und damit den Versuch evtl. schon "versaut" ?

2. ist eine "überdosierung" mit Sealsalz tragisch ?

Christoph Drube:
Eigentlich nimmt man die Teile kurz heraus und spült direkt mit kaltem Wasser ab.
Dass hier erst das Im-Topf-Lassen zu guten Ergebnissen führt, zeigt, dass die Versiegelung offensichlich noch nicht abgeschlossen war.

hmm... was kann man denn bei 1h Sealen mit dest. Wasser und Sealsalz noch falsch machen, Flüssigkeit hat permanent gekocht...!??

Wiedermal DANKE ist glaub ich mit Abstand der beste Support den ich überhaupt je erlebt hab !!!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08. Dezember 2010 19:45.
Re: noch offene Fragen
09. Dezember 2010 09:39
dr.-hasenbein:
Christoph Drube:
Wo genau ließ sich die Farbe entfernen? Nur im Übergangsbereich oder überall?

ja, nur im Übergangsbereich...aber in dem Teil der im Anodisier und Farbbad UNTER der Oberfläche war...

Ok, das bestätigt meine Vermutung. Eloxalbäder sind an der Stelle des Flüssigkeitsspiegels immer kritisch, da hier die Wärmeabfuhr durch Flüssigkeitsströmung am schlechtesten ist. Das sieht man an dem Blech sehr schön: je näher man der Oberfläche kommt, desto schlechter ist die Schicht und damit natürlich auch die Farbaufnahme.
Ein noch deutlicheres Beispiel: wenn man dünne Aluminiumstäbe zur Aufhängung verwendet, so werden diese direkt unterhalb der Badoberfläche am stärksten belastet und durchaus "durcheloxiert", so dass sie dort abreissen. (Ein Grund mehr, Titan zu verwenden ;-)

Das Bad wird an den Stellen auf jeden Fall zu warm.

1. Wie kann man denn erkennen wann die versiegelung /der Porenverschluß abgeschlossen ist ? ausser in dem man an der Farbe scheuert und damit den Versuch evtl. schon "versaut" ?
2. ist eine "überdosierung" mit Sealsalz tragisch ?

Erkennung ist schwierig, deswegen sealt man in der Regel immer recht großzügig (wobei man industriell natürlich Energiekosten/Zeit im Auge haben muss).
Es gibt entsprechende Tests, wo z.B. Salzwasser bei bestimmter Temperatur auf die Oberflächen gesprüht wird und dann geschaut wird, ob und wie schnell sich die Schicht abbaut. Darüberhinaus gibt es natürlich Härte- und Kratztests. Für Privatleute ist das aber schwierig, zumal man meist nur Einzelstücke ohne vergleichsmöglichkeit hat. Daher: gründlich sealen - besser länger als zu kurz.

Überdosierung sollte man (grundsätzlich) immer vermeiden. Das führt nicht zu einer besseren Schicht sondern eher zu Ablagerungen.

Christoph Drube:
Eigentlich nimmt man die Teile kurz heraus und spült direkt mit kaltem Wasser ab.
Dass hier erst das Im-Topf-Lassen zu guten Ergebnissen führt, zeigt, dass die Versiegelung offensichlich noch nicht abgeschlossen war.

hmm... was kann man denn bei 1h Sealen mit dest. Wasser und Sealsalz noch falsch machen, Flüssigkeit hat permanent gekocht...!??

Normalerweise ist das unkritisch und eine Stunde ist ausreichend - wenn die Schicht in Ordnung war. Aber das war sie offensichtlich nicht (siehe oben). Auch ein sehr intensives Sealing kann natürlich eine mangelhafte Schichtbildung nicht ausgleichen.

Wiedermal DANKE ist glaub ich mit Abstand der beste Support den ich überhaupt je erlebt hab !!!

Danke für das Lob - manchmal dauert es mit den Antworten leider etwas, da wir natürlich nicht ständig ins Forum gucken können.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09. Dezember 2010 09:41.
Re: noch offene Fragen
10. Dezember 2010 09:05
Hey,

So gestern gings los :-)

Ein Ring war dabei der in der Natronlauge schwarz wurde, hab den dann trotzdem nach Anleitung gemacht, 30 min Farbbad bei ~35°-40° und er ist sehr gut geworden nur dunkler wie alle anderen Teile ob wohl bei allen gleiche einwirkzeiten...

eine von den großen Nutmuttern ist schlecht geworden, (wie gesagt, bei allen teilen die exakt gleiche Prozedur ) da bin ich ratlos was faul ist, Fleckig mit Belag, der nicht weggeht mit Polieren oder einreiben mit WD40 oder so... alle anderen Teile waren wirklich ok ! Ich möchte auch meinen das Teil wurde beim Anodisieren gräulich dunkler als vorher... (in echt noch weit schlimmer wie ichs fotografieren konnte...)

-ist es Normal das in engen 90° Ecken das Ergebnis Heller wird ? siehe die Mutter mit dem "Kragen" ? (vom Galvanisieren weiß ich das enge Ecken und hohlräume schlecht bis gar nicht beschichtet werden wollen, weil dort die Stromverwirbelung am Bauteil so schlecht ist...

-warum gasen manche Teile beim Anodisieren recht stark (Bläschenbildung) und manche Teile fast gar nicht ?

komische Sachen alles... :-)

grüße



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10. Dezember 2010 09:12.


Re: noch offene Fragen
10. Dezember 2010 15:10
Hallo,

dr.-hasenbein:
So gestern gings los :-)

Ein Ring war dabei der in der Natronlauge schwarz wurde, hab den dann trotzdem nach Anleitung gemacht, 30 min Farbbad bei ~35°-40° und er ist sehr gut geworden nur dunkler wie alle anderen Teile ob wohl bei allen gleiche einwirkzeiten...

Das liegt dann vermutlich an der Legierung. 30 Minuten sind allerdings auch schon extrem :-)

eine von den großen Nutmuttern ist schlecht geworden, (wie gesagt, bei allen teilen die exakt gleiche Prozedur ) da bin ich ratlos was faul ist, Fleckig mit Belag, der nicht weggeht mit Polieren oder einreiben mit WD40 oder so... alle anderen Teile waren wirklich ok ! Ich möchte auch meinen das Teil wurde beim Anodisieren gräulich dunkler als vorher... (in echt noch weit schlimmer wie ichs fotografieren konnte...)

Wenn sonst alles identisch ist (insbesondere die Legierung), dann liegt mit ziemlicher Sicherheit an einem schlechteren Kontakt.
Am besten so viele Kontaktstellen wie möglich wählen - umso besser ist der Stromübergang und umso gleichmäßiger die Ergebnisse.

-ist es Normal das in engen 90° Ecken das Ergebnis Heller wird ? siehe die Mutter mit dem "Kragen" ? (vom Galvanisieren weiß ich das enge Ecken und hohlräume schlecht bis gar nicht beschichtet werden wollen, weil dort die Stromverwirbelung am Bauteil so schlecht ist...

Ja. Exponierte Stellen (Kanten, Ecken etc.) sind immer etwas problematisch (wobei das beim Anodisieren deutlich weniger kritisch ist als anderen galvanischen Verfahren, da hier mit deutlich geringerer Stromdichte gearbeitet wird), da die Stromdichte dort ansteigt bei gleichzeitig geringerer Wärmeabgabe. oft hilft ein größerer Abstand zur Kathode für ein gleichmäßigeren Feldverlauf. Wichtig ist dann auch eine aktive, kräftige Badumwälzung. Wenn man solche Stellen in Serien hat, werden diese oft ganz gezielt mit Düsen und gekühlter Säure "bestrahlt", um diese Kanteneffekte zu vermeiden.

Sonst sehen die teile aber schon sehr schön aus.

-warum gasen manche Teile beim Anodisieren recht stark (Bläschenbildung) und manche Teile fast gar nicht ?

Das hängt von der Legierung ab und auch von der Quote von Schichtaufbau zu Strom. Normalerweise ist das aber unproblematisch.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10. Dezember 2010 15:11.
Re: noch offene Fragen
17. Dezember 2010 15:41
hallo hr. drube,
einen vorschlag möchte ich machen :
bitten sie doch alle forenteinehmer ihre e-mail adr.
und oder telefon-nr. anzugeben. damit wird doch kein geheimnis
verraten. ich bin schreibfaul ,könnte aber vielen helfen.

gruss
siggi

siegward corbach
Am Treutengraben 21
60488 Frankfurt/Main
telefon : 069.57 26 98
e-mail : siggi-corbach@arcor.de
Re: noch offene Fragen
17. Dezember 2010 16:07
du kannst doch auch einfach die user fragen ob sie dir dihre adressen geben und du fährst einfach vorbei...
Re: noch offene Fragen
17. Dezember 2010 16:38
Siggi:
bitten sie doch alle forenteinehmer ihre e-mail adr.
und oder telefon-nr. anzugeben. damit wird doch kein geheimnis
verraten.

Nun aber, Freund Siegwart, sehe ich in Deinem Profil ebenso keine E-Mail-Adresse! Verbirgst Du, was Du bei allen anderen sehen willst?

Recht nachdenklichen Gruß, Rudi

___________________________________________________
Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
Re: noch offene Fragen
18. Dezember 2010 11:20
Hallo

Nun das würde mich auch interessieren, warum man einerseits sich selbst als schreibfaul bezeichnet und anderseits dann doch gerne über Email (da muss man doch wieder schreiben ???) oder Telefon Hilfestellung geben möchte ?
mfg
Walter



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18. Dezember 2010 11:22.
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