Anodisiertechnologie • Energiesysteme
Mikroelektronik • Systemsoftware

Forum

Drucken E-Mail
Willkommen! Anmelden Registrieren

Einige Anfaengerfragen

Re: Einige Anfaengerfragen
05. Juni 2010 22:25
Hallo Dieter,

das Netzteil hat keine Stromregelung. Zum Eloxieren ist diese notwendig.
Schau einfach nach einem Labornetzteil, die haben in der Regel eine Stromregelung.


Grüsse,

Thomas.
Re: Einige Anfaengerfragen
05. Juni 2010 22:55
Hallo Dieter,

wenn du ein preiswertes, stromregelndes Netzteil suchst, dann such´ doch mal nach "MRGN-300" oder "MRGN-600" von "MCPOWER".



Grüße
Dirk
Re: Einige Anfaengerfragen
06. Juni 2010 09:34
Hi

Hmmm, wofuer genau brauche ich die Stromregelung?

Der fliesende Strom ergibt sich ja aus der angelegten Spannung und dem Badwiderstand. Ich haette also gedacht ich schliess das ganze an, haeng ein Amperemeter zwischen rein und dreh die Spannung solange hoeher, bis der Strom passt.

Dabei ist halt der Nachteil, dass das Netzgeraet den Strom nicht automatisch nachregelt, aber aendert sich der Badwiderstand so viel/schnell, dass man da nicht manchmal nachregeln kann?

Die rein spannungsregelten Teile sind einfach um einiges billiger als die stromgeregelten, ich will ja nur ein paar kleine Teile eloxieren und versuche das halt guenstig ueber die Buehne zu bringen, so ein Labornetzteil ist ja sonst nicht allzu oft zu gebrauchen *g*


Edit: Gerade in der Anleitung gefunden:

"Während des Wachstums der Eloxalschicht erhöht sich deren elektrischer Widerstand und der Stromfluss sinkt. Dieses kann man per Hand durch Erhöhung der Spannung ausgleichen oder man verwendet gleich ein stromgeregeltes Netzteil und stellt den gewünschten Strom vorher ein."

Wieviel muss denn nachgestellt werden? Ist das unpraktikabel oder muss ich halt alle halben Stunden mal ein bisschen nachstellen?

Und noch eine Frage: Ist es egal, mit welchem Strom ich eloxiere? In der Anleitung in dem Bsp wuerden 9A benoetigt werden, es gehen aber nur 6A, damit erhoeht sich die Eloxierdauer. Viele Netzgeraete geben aber nur 3A her, ist das egal? Muss ich deshalb einfach nur laenger eloxieren, oder gibt es einen Mindeststrom sozusagen?

Danke fuer die vielen Antworten :-)
cu, Dieter



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 06. Juni 2010 09:44.
Re: Einige Anfaengerfragen
06. Juni 2010 10:11
Hallo Dieter,

erstmal zur Stromstärke:
Wenn du mit weniger Strom anodisieren willst ( mußt ) als theoretisch errechnet, so mußt du die Dauer entsprechend verlängern. Das Produkt aus Strom und Zeit muß stimmen.
Das funktioniert aber nur in gewissen Grenzen. Die Schwefelsäure hat zwar den Vorteil der elektrischen Leitfähigkeit ( und natürlich nicht nur den ) aber auch den Nachteil, daß sie Aluminium zersetzt. Je länger dein Werkstück also im Bad ist, umso höher ist die Rücklösung der aufgebauten Schicht. Im Extremfall könnte die Rücklösung stärker sein wie die aufbauende Wirkung. Verstärkt wird die Rücklösung noch durch gewisse Parameter wie z.B. eine erhöhte Temperatur.

Netzteil:
Klar kannst du auch ein Netzteil verwenden, das nicht stromgeregelt ist. Aber möchtest du innerhalb der Stunde die du eloxieren willst ( wenn denn der Strom passt ) dauernd ´daneben stehen´ und den Strom über dein Amperemeter konntrollieren und entspr. nachregeln??

Wenn du das eloxieren mal ausprobieren möchtest und dich das Ganze möglichst wenig kosten soll, dann könntest du bei kleinen Teilen und damit verbundenen kleinen Strömen mal über ein Autobatterie-Ladegerät nachdenken. Ich habe meine ersten Versuche damals auch damit gemacht und das hat ganz wunderbar funktioniert. Und so ein Ladegerät hat vielleicht auch jemand in deinem Bekannten- / Verwandtenkreis?!





Dirk
Re: Einige Anfaengerfragen
07. Juni 2010 08:53
Hi

Gestern ist mir noch etwas eingefallen. Hab mir Gedanken zum Montieren meines Werkstueckes gemacht. Ich braeuchte da zwei Aufhaengepunkte.

Titanschrauben sind ja jetzt nicht gerade billig, warum also nicht Plastikschrauben verwenden? Habe davon Unmengen zu Hause liegen, in allen Groessen, aus dem Modellbau. Spricht da etwas dagegen? Welche Kunststoffarten sind denn geeignet?

cu, Dieter
Re: Einige Anfaengerfragen
07. Juni 2010 13:03
Zusatz: Ich weiss schon, ich brauch eine metallische Verbindung damit der Strom ins Werkstueck fliessen kann, dafuer hab ich mir einen Titandraht besorgt. Aber zum zusaetzlich befestigen finde ich Schrauben recht fein, weil sie viel Kraft haben und das ganze irgendwie recht solide wird finde ich :-)

cu, Dieter
Re: Einige Anfaengerfragen
07. Juni 2010 13:33
Hallo Dieter,

Plastikschrauben? Wozu brauchst du die denn?! Aufhängung an einem Titandraht
damit der Strom fließen kann. Und diese Aufhängung sollte schon ´fest´ sein, nur eingehängt funktioniert da nicht!
Aber an was möchtest du deine Werkstücke festschrauben?





Dirk
Re: Einige Anfaengerfragen
07. Juni 2010 15:46
kunststoffschrauben sollten prima gehen. habe von erfahrungen gehört mit pa6.6 schrauben die immer und immer wieder verwendet wurden. werde das demnächst auch testen

und solange dein werkstück nicht zu groß ist reicht auch eine ausreichende kontaktierung mit einem draht!
Re: Einige Anfaengerfragen
07. Juni 2010 17:09
Hi

Gut zu wissen, werd die Schrauben am WE testen.

Morgen krieg ich meine Herdplatten, dann hab ich alles beisammen und am WE werd ich meine ersten Werkstuecke testen *freu*

cu
Re: Einige Anfaengerfragen
07. Juni 2010 20:40
Darf ich trotzdem nochmal fragen, was ihr dann mit den Kunststoff-Schrauben zusammenschrauben
schrauben wollt??

Einfach nur so zur Info?!







Dirk
Re: Einige Anfaengerfragen
07. Juni 2010 21:02
man kann sie als zusätzliche halterung nutzen. wenn man z.b. lange teile hat, dann kann man entweder mehrere titandrähte nehmen, sofern vorhanden oder eben kunststoffschrauben und aludraht oder so.
außerdem kann man die schrauben auch zum schutz von gewinden nehmen.
Re: Einige Anfaengerfragen
08. Juni 2010 08:29
Hi

Naja, ich habe ein "langes" duennes Profil, an beiden Seiten hat es ein Loch.

Auf der erseten Seite will ich:
Eine Titanschraube eindrehen und um die will ich Titandraht wickeln, um einen guten Kontakt zu bekommen.
Auf der anderen Seite, da ich zu Hause leider nur noch eine Titanschraube aus dem Modellbau, dafuer aber zig Kunststoffschrauben habe, das gleiche Spiel wie bei der ersten Seite, nur eben mit der Kunststoffschraube.

Denkbar waere auch eine Art Staender zu drehen und Werkstuecke darauf zu schrauben. Habe in Zukunft vor eine runde Platte zu eloxieren, mittig ist ein Gewinde drinnen. Auch da wuerde sich das anbieten.

Interessant wirds auch, wenn die Gewinde gross werden. Vergleich mal eine M8 Titanschraube mit einer Packung (5Stk und mehr) Kunststoffschrauben. Wer wie ich genau ein Teil mit so einem Gewinde eloxieren will, fuer den zahlt sich da so eine teure Titanschraube nicht aus.

Das mit den Kunststoffschrauben war mehr so eine theoretische Frage. Ist mir nur in den Sinn gekommen, wer weiss was ich alles eloxieren werde. War nur eine Idee :-)

cu, Dieter



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08. Juni 2010 08:31.
Re: Einige Anfaengerfragen
08. Juni 2010 09:08
Hallo, Dieter!

Wenn's Titandraht sein soll, würd ich ja, um guten Kontakt zu bekommen, den Draht am Ende zu einer Öse biegen und den Draht dann mit einer Schraube (Titan oder Nylon, egal) ans Werkstück anschrauben.
Wenn Du Alternativen suchst: schau einmal hier rein.
Zum Netzteil:
Der Eloxiervorgang ist eine Gratwanderung zwischen Schichtaufbau und Wiederauflösung der Schicht durch die Säure. Deswegen werden die Parameter in den Anleitungen ja so relativ eng angegeben. Nur, wenn alle Parameter eingehalten werden, bekommst Du Ergebnisse, die Du auch nachvollziehen kannst, will heißen, beim nächsten Mal mit den gleichen Parametern wird das gleiche Ergebnis rauskommen.
Einer der wichtigsten Parameter ist die Stromstärke, weil von ihr direkt die Eigenschaften der Schicht abhängen. 1,5 A/dm² sind ein aus jahrelanger Erfahrung ermittelter Wert, der besonders gute Schichten für das dekorative Eloxieren mit Einfärbung erzeugt.
Damit die Schicht aber "gut" wird, muß sie überall, in jeder Tiefe, die gleichen Eigenschaften haben.
Und das geht nur, wenn der Strom konstant gehalten wird, die ganze lange Stunde!

Grüße,
Rudi

___________________________________________________
Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
Re: Einige Anfaengerfragen
08. Juni 2010 17:34
Hi

Super, dank dir fuer den Link und dem Hinweis wegen dem Strom.

Ich bekomm jetzt ein Netzgeraet aus einer Firma geliehen. Ein Wahnsinnsteil :-) Ich muss nur beim Heben aufpassen, dass ich mir den Ruecken nicht verreisse, aber um den Strom brauch ich mir keine Sorgen mehr machen *g*

cu, Dieter
Re: Einige Anfaengerfragen
10. Juni 2010 23:15
Hi

Die ersten Ergebnisse sind da. Foto ist im Anhang (hoffe ich ;-)).

Erstmal danke an Christoph fuer die schnelle Lieferung der Teile, die vielen Antworten per Mails und ans Forum fuer die ganze Hilfe!!
Der Versand war wirklich sensationell schnell und unkompliziert! Zusammen mit der Anleitung und dem Forum hier wirklich sensationell fuer alle Anfaenger wie mich!

Zuerst Vorweg: Das ist nur ein Probeteil. Ist fuer einen Prototypen, die Kratzer auf der Oberflaeche usw stoeren also nicht und waren vor dem eloxieren schon da. Wir haben per Hand gedreht und uns jetzt nicht extrem Muehe gegeben ;-)

Drei Probleme habe ich allerdings:

1) Die Oberflaeche ist extrem matt. Ich dachte erst das kommt vom Bad in der Natronlauge (20g pro Liter). Habe deswegen drei Teile getestet:
- 10min in der Natronlauge
- 20sek in der Natronlauge
- gar nicht in der Natronlauge, nur mit Aceton gereinigt
Ergebnis immer gleich: Oberflaeche ist matt. Nur ein Teil ist an manchen Stellen weniger matt udn hat eine schoene Oberfhaleche. Aber nur an sehr wenigen Stellen. Einige der Oberflaechen waren auesserst schoen geschlichtet und schon fast poliert, sind trotzdem matt.

2) Die Farbe ist nicht gleichmaessig. Auch hier die Trei Testteile, Farbbad ist blau mit 3g pro Liter:
- 20 min getaucht. Booooa, das is dunkel. Und das ist das Teil wo kleine Stellen schoen sind.
- 2min im Bad, etwas heller, komplett matt, fleckig in der Intensitaet der Farbe
- 20sek im Farbbad, Ergebnis ist das Bild. Eben auch fleckig.

3) Die Farbhelligkeit. Ich haette gern ein helleres Blau gehabt, so wie das Teil im anhang. Das war nur sehr kurz im Farbbad. Dadurch ist es zwar heller geworden, sieht aber etwas blass aus. Wie bringe ich ein helleres sattes blau hin?

Nachdem immer gefragt wird, was man genau gemacht hat, hier meine Vorgehensweise:

1) Reinigen (wie oben beschrieben mit Natronlauge oder Aceton). Natronlauge gemischt 20g solche Kuegelchen im destilierten Wasser. Danach gewaschen unter fliessendem Wasser und danach in destiliertem Wasser.
2) Anodisieren. Oberflaeche ist per Software genau gerechnet, die Teile kommen aus einer 3d Konstruktion. Und dann mit der Formel x/100*1,5 den Strombedarf berechnet und so 65min anodosiert in 20%iger Schwefelsaeure. Gemischt aus 97%iger Schwefelsaeure und destiliertem Wasser. Wieder gereinigt unter fliessendem Wasser und dann dest Wasser.
Anodisiert habe ich in einem aufgeschnittenen 10l Kanister in dem ich an der Wand ringsum komplett eine 10cm hohe Bleiplatte steht. Ist Beli besser als Aluminium?
Ich habe noch keinen Umruehrer, hab nur so ab und ann, alle 10min, das Werkstueck ordentlich im Behaelter geschwenkt, dass etwas umgeruehrt wird. Ist das zu wneig?
Aufgehaengt war das Teil an einem Titandraht. Kontakt war denke ich sehr gut.
3) Farbbad, wie oben beschrieben. Ich hab nur ein Multimeter als Temperaturmesser, das ist etwas suboptimal. Die Temperatur war 50Grad plus minus 10 Grad. Ist das zu ungenau? Danach wieder abspuelen und auch dest Wasser.
4) Kochen in destiliertem Wasser mit 5g/l Sealsalz.

Farben, Sealsalz, Draht sind aus dem Shop.

Auf los gehts los, was hab ich alles falsch gemacht?

Fuer die ersten Teile bin ich eh recht zufrieden, aber es muss besser werden *g*

cu und Danke fuer die Hilfe!
Dieter


In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen