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Hilfe ich bin am verzweifeln !!!!

Hilfe ich bin am verzweifeln !!!!
16. November 2009 21:03
also ,
nachdem ich es jetzt zum vierten mal versuche , klapt es immer noch nicht so , dass ich sagen kann es ist perfekt.

Ich werde jetzt zum wiederholtem male versuchen zu eloxieren.
Bevor ich es aber tue , hoffe ich auf ein paar hilfreiche Antworten.
Bitte.

1.Darf man zum reinigen auch Natriumhydroxid (abflussreiniger) benutzen,oder diennt es nur dazu dar eine vorhandene Eloxalschicht abzulösen?

2.Nachdem eine alte Farbe in der Lauge abgelöst ist, kann das Werkstück einfach nur neu gefärbt werden?

3.Sollte das Werkstück (bevor es in das Säurebad kommt) gespüllt werden?

4.Ist es besser die Säure vorher herrunter zu kühlen wenn ja auf wieviel Grad?

5.Spielt es eine Rolle wenn die Kathode grösser ist als das Werkstück (Bleiplate vom Dachdecker) und sollte sie vorher gerreigt sein.Wenn ja worin?

6.Ist es schlimm wenn die Badedauer länger stattfindet als errechnet?

7.Sollte das Werkstück nach dem Säurebad sofort ins Farbbad oder vorher abgespühlt werden , wenn ja worin?

8.Bevor da Stück ins Farbbad kommt ,darf es noch eine weile im Säurebad verweilen?

9.Macht es was aus wenn in das Farbbad mehr Granulat rein kommt als das Datenblat vorgibt?

10.Sollte ich das Werkstück ,bevor es versiegelt wird abgespühl werden?

11.Kann die angemischte Farbe ohne Konzentrat weiterhin verwendet weden?

12.Wird das Sealsalz direkt in das kochende Wasser gegeben oder kann es auch ohne versiegelt werden?

ich weiss es sind viele offene Fragen die mir aber meine letzte Unsicherheit nehmen würdet wenn ihr sie mir beantwortet.

Vielen Dank im vorraus
Hilfe ich bin am verzweifeln !!!!
17. November 2009 08:22
Hallo,

1.Darf man zum reinigen auch Natriumhydroxid (abflussreiniger) benutzen,oder diennt es nur dazu dar eine vorhandene Eloxalschicht abzulösen?
Man kann auch mit Natriumhydroxid reinigen. Allerdings satiniert man damit z.B. polierte Oberflächen, da die Lauge das Aluminium angreift. Außerdem ist die Reaktion selbstbeschleunigend. Also unbedingt vor Ort bleiben und beobachten!

2.Nachdem eine alte Farbe in der Lauge abgelöst ist, kann das Werkstück einfach nur neu gefärbt werden?
Nach dem Beizen ist die Aluminiumoberfläche wieder blank, d.h. das Werkstück muss so behandelt werden wie eines, das noch nie eloxiert wurde -> gesamte Prozedur durchlaufen.

zu 3., 7., 10.:
Spülen zwischen den Bädern ist immer gut - am besten einfach in destilliertem Wasser. Nach dem Farbbad sollte man natürlich nur kurz eintauchen (oder besser abspülen), damit kein Farbstoff aus den Poren austritt.

4.Ist es besser die Säure vorher herrunter zu kühlen wenn ja auf wieviel Grad?
Das kommt wie immer darauf an. Das Säurebad sollte zumindest nicht zu warm werden (> +20°C). Je kühler das Bad, desto mehr Schicht entsteht, desto geringer ist aber auch das Farbaufnahmevermögen der Schicht. Wenn der Strom nicht zu hoch ist (bzw. das Bad entsprechend groß) und man das Bad gut durchmischt, kommt man durchaus auch ganz ohne Kühlung aus.


5.Spielt es eine Rolle wenn die Kathode grösser ist als das Werkstück (Bleiplate vom Dachdecker) und sollte sie vorher gerreigt sein.Wenn ja worin?

Nein, die Kathode kann größer sein - das ist meist sogar vorteilhaft, da das Feld im bad so gleichmäßiger ist. Spülen muss man die Kathode eigentlich nicht.

6.Ist es schlimm wenn die Badedauer länger stattfindet als errechnet?
Beim Säurebad kann das durchaus negativ sein, da so die Schicht weicher wird. Grundsätzlich sollten die Angaben der Parameter bei chemischen Reaktionen nur in Ausnahmefällen geändert werden.

8.Bevor da Stück ins Farbbad kommt ,darf es noch eine weile im Säurebad verweilen?
Nein. Die Säure trägt sonst die Schicht langsam ab.

9.Macht es was aus wenn in das Farbbad mehr Granulat rein kommt als das Datenblatt vorgibt?
Das kann zu Problemen führen - teilweise, weil sich der Farbstoff nicht mehr komplett löst, teilweise, weil er sich dann außerhalb der Poren anlagert. Die Datenblätter gibt es ja nicht umsonst :-)

11.Kann die angemischte Farbe ohne Konzentrat weiterhin verwendet weden?
Was ist mit Konzentrat gemeint? Wenn der Konservierungszusatz gemeint ist: ja, man kann die Farbbäder weiter verwenden, sollte diese aber öfter filtern und abkochen. Sonst entsteht doch recht häufig Pilzbefall etc.

12.Wird das Sealsalz direkt in das kochende Wasser gegeben oder kann es auch ohne versiegelt werden?
Normalerweise rührt man das kalt ein - man kann es aber auch erst zum kochenden Wasser geben.
Eine Verdichtung in reinem Wasser hat viele Nachteile für die Qualität der Schicht. Das reicht vom Ausbluten der Farbe über belagsbildung bis hin zur mangelhaften Härte und UV-Beständigkeit.

Wenn es nicht auf Anhieb funktioniert, dann würde ich eine 'Minimaleloxierung' empfehlen: einfach einen Streifen Aluminiumblech (z.B. AlMg1) halb eloxieren. Dann kann man die Oberfläche exakt ausrechnen und hat keine Kontaktprobleme, da man den Pluspol problemlos außerhalb des Bades anschließen kann. Außerdem hat man eine bekannte Legierung.
Wenn das funktioniert, macht man schon einmal grundsätzlich alles richtig und kann sich an andere Bauteile wagen.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Hilfe ich bin am verzweifeln !!!!
18. November 2009 05:28
Hallo Herr Drube.

Vielen Dank für die Antworten , wie immer beantworten Sie sie sehr schnell und prezise.

Das wichtigste jedoch ist dass die Antworten endlich mal zum Erfolg geführt haben.....JUPPPPPIII !!!!!!!!.

Das Ergebnis ist sehr schön geworden ,werde später noch ein paar Bilder hochladen.
Was mich allerdings noch wunderte ist folgendes:

Ich habe ein regelbares Labornetzteil 0-30v und 0-5A (preis ca. 100 €).
Als ich anfing konnte ich an der Amperezahl garnichts einstellen ,nur als ich die voltzahl auf ca.18V hoch jagte ,konnte ich den Amperregler voll aufdrehen bekamm aber max. 1,3A.
Nach einer kurzen Weile stieg die Amperzahl ziemlich rasch und ich muste während des ganzen Prozeses ,dadurch das ich die Voltzahl runter schraubte um die die Amperzahl bei ca. 1,5A halten.
Komischerweise so ziemlich zum Schluss war das Ganze etwas konstanter und ich konte die Amperzahl mit dem Amperregler auch regeln.

Ist das normal?
Muss ich immer darauf achten das die vorgeschriebenen (wie errechnet)1,5 Amper nicht überschritten werden?
Oder ist mein Netzteil nichts?
Gibt es netzgeräte die man einmal einstellt und sie regeln sich von alleine?
Kann ich mein Titandraht denn immer wieder benutzen?

Diese Fragen quellen mich noch sehr ,am sonsten wie gesagt , alles super.

vielen Dank im Vorraus
Hilfe ich bin am verzweifeln !!!!
18. November 2009 09:37
Hallo,

anfangs kann der Strom durchaus gering sein, da die natürliche Oxidschicht erst einmal aufgelöst werden muss.
Am besten lässt man das Werkstück erst einmal 1-2 Minuten ohne Strom im Anodisierbad hängen.

Den Strom stellt man üblicherweise so ein, dass man den Strom- und Spannungsregler auf 0 dreht und dann die Ausgänge kurzschließt. Danach dreht man die Spannung ganz auf und stellt dann den Strom ein.
Wenn das geschehen ist, entfernt man das Kurzschlußkabel und schließt den Plus- und Minuspol entsprechend an.

Es kann immer nur eine Regelung aktiv sein: entweder Spannung- oder Stromregelung. Daher sollte man die Spannung immer so hoch einstellen, dass der Strom eingestellt werden kann. Ist die Spannung zu niedrig, so greift die Spannungsregelung und der Stromregler ist wirkungslos.

Muss ich immer darauf achten das die vorgeschriebenen (wie errechnet)1,5 Amper nicht überschritten werden?

Ja, das sollte man konstant halten. Aber normalerweise sollte das das Netzgerät übernehmen. Wenn es Einstellknöpfe für Strom und Spannung hat, geht das mit ziemlicher Sicherheit.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Hilfe ich bin am verzweifeln !!!!
18. November 2009 21:47
na da kann ich was mit anfangen, super .
Eine Frage haben sie mir nicht beantwortet bzw. zwei.

1.kann ich den Titandraht öfter benutzen?

2.kann man das Destiliertes Wasser aus dem Kondenstrockner benutzen?

mfg

M.Balducci
Hilfe ich bin am verzweifeln !!!!
19. November 2009 08:34
Hallo,

1. Ja, natürlich - bei pfleglicher Behandlung sollte der Draht Jahre halten

2. das haben wir noch nicht getestet und können dafür keine Empfehlung aussprechen - wichtig ist, das keine Fremdionen im Wasser vorhanden sind.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Hilfe ich bin am verzweifeln !!!!
21. November 2009 18:04
hallo

@Christoph

habe versucht es zu machen ,wie Sie es mir beschrieben.
Das Gerät zeigt mir 28V Spanung , jedoch 00 Amper an es findet komischer weise auch kein Prozes im Bad statt. Was mir aber komisch vorkommt, ist dass wenn ich Plus und Minus miteinander tausche , dass dann der Prozes in Kraft tritt.Ich verstehe das Ganze nicht. Ich habe die Pole doch nicht vertauscht oder ähnliches und beim ersten Werkstück hat es doch funktioniert.Kann es sein dass das netzteil kaput ist?
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