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Anodenaufbau für das Eloxieren von Muttern

Anodenaufbau für das Eloxieren von Muttern
09. Juli 2009 18:08
Guten Tag,
ich bin noch ein Anfänger und habe folgendes Problem.

Ich stelle überwiegend Ziermuttern für Leuchten her. D.h. ich habe einen Alustab aus Vollmaterial mit einem Durchmesser von 12mm den ich in 5mm Stücke schneide. Dann wird ein Loch in die Mitte gebohrt und ein Gewinde geschnitten.

Die Aufgabe die sich mir stellt besteht darin eine Lösung zu finden wie ich die Muttern so einfach wie möglich befestigt und ins Bad bekomme.

http://www.electronic-thingks.de/galerie/1/2.jpg

So eine Konstruktion könnte man evtl. mit Gewindestangen bauen, das Problem ist nur das man jede Mutter von Hand draufschrauben muss. Also ist sehr zeitintensiv.

Ich hätte noch folgende Idee: Einen Korb aus Titandraht bauen in dem die Muttern einfach drin liegen. Das Problem ist ja das die Eloxierung nicht gleichmäßig ausfällt evtl. könnte man das mit gelegentlichem Schwenken ausgleichen. Was meint ihr?

Das Problem ist wie gesagt das ich einen Weg finden muss wie ich auch chargen unabhängig immer zu dem gleichen Ergebnis komme.

Wer hat da weitere Ideen?
Anodenaufbau für das Eloxieren von Muttern
09. Juli 2009 18:13
Ich denke das mit dem schwenken im Korb wird nicht gehen, da sonst die eh schon kleinen Kontaktflächen abreissen. das mit den gewindestangen könnte schon gehen. Allerdings sind die Kontaktflächen, wegen der Toleranzen im Gewinde, wieder ziemlich klein.
Anodenaufbau für das Eloxieren von Muttern
09. Juli 2009 18:27
Also so groß sind die Toleranzen bei dem Gewinde nicht. Solange ein ausreichender Kontakt da ist, sollte es ja gehen.

Mir geht es dabei um den zeitl. Aufwand.

man könnte auch einen kasten aus alu kanten und den komplett ins bad stellen. wenn die muttern mit dem gewinde nach unten liegen und so keine säure an die unterseite kommt wäre das nicht weiter schlimm, der rest hat ja dann kontakt zur säure.
so hat man immer kontakt.

bin aber für weitere ideen offen.

weiß jemand wie es in der industriellen produktion abläuft?
Anodenaufbau für das Eloxieren von Muttern
09. Juli 2009 18:46
Hallo,

ich habe dazu hier im Forum schon mal etwas geschrieben - einfach mal nach 'Korb' suchen lassen.

Ein Anodenkorb ginge zwar, erzeugt aber viel Ausschuss (30% und mehr) und die Kontaktstellen (die ja zufällig liegen) sieht man natürlich. Zusätzlich kommt es zu Kratzern beim Befüllen .... und: so ein Korb ist nicht billig ...

Viele unserer Kunden arbeiten erfolgreich mit folgender Methode:

Ein Alublech von 20x20 cm und etwa 5mm Dicke erhält entsprechende M4-Bohrungen, z.B. schachbrettartig 5x5 oder auch 10x10. Mit M4-Edelstahlschrauben schraubt man nun kurze Titandrahtstücke (10cm) an, die man für die Schraubung um 90° abwinkelt und zu Ösen biegt.

Die anderen Enden der Titandrähte biegt man in Ihrem Fall zu einem schmalen 'V' um. Auf diese klemmt man dann die Ziermuttern. Da der Stromfluss pro Bauteil nicht hoch ist, kann man auch im Gewinde klemmen - zumal praktischerweise die Kontaktstelle nachher nicht sichtbar wäre.

Wenn die Dräht alle gleich ausgerichtet sind, dann kann man sich für das Aufstecken z.B. eine passende Halteplatte herstellen. Man dreht das Alublech dann also so, dass die Drähte nach oben zeigen und schiebt eine kammförmige Platte zwischen diesen durch. So werden die Drähte seitlich fixiert und die Bestückung geht von oben sehr flott.

Anodisiert wird, indem man die Platte entsprechend oberhalb des Säurebades fixiert, so dass nur die Muttern und Drähte eintauchen.

Zum Abnehmen der Bauteile kann man sich einen ähnlichen 'Kamm' konstruieren, der dann mit einer Bewegung alle Muttern von den Drähten zieht.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Anodenaufbau für das Eloxieren von Muttern
09. Juli 2009 19:08
Danke Herr Drube,
das ist eine sehr einfache und clevere Lösung.

Wenn Sie Kunden haben, die dieselbe Lösung verwenden, dann werden die evtl. die Mutter haben, die ich brauche. Ich mache diese nämlich nur aus Verzweiflung selber, da ich solche nirgends gefunden habe.

Wäre es möglich das Sie mir die Internetadressen zu den Produktkatalogen nennen?
Anodenaufbau für das Eloxieren von Muttern
09. Juli 2009 21:28
Hallo nochmal!

Da haben Sie mich leider missverstanden. Prinzipiell gehen einige Kunden zwar so vor, aber meines Wissens nach eloxieren diese keine Ziermuttern. Es geht dort eher um Hülsen und Kappen für eigene Produkte. Zum getrennten Weiterverkauf sind diese wohl nicht bestimmt.

Sie können mir aber trotzdem gerne eine Nachricht mit Ihrer E-Mail-Adresse schicken, dann frage ich in den nächsten Tagen mal nach.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Anodenaufbau für das Eloxieren von Muttern
10. Juli 2009 19:04
Hallo Bearfass,
Hallo Herr Drube,

ich eloxiere öfters ´kleine´ Scheiben. Durchmesser 17/8 und 3mm breit ( wobei die 3mm Breite auch noch unter 45 Grad schräg verläuft ).
Stückzahlen zwischen 500 und 1000 Stück.

Für mich hat sich folgender, einfacher Anodenaufbau bewährt:

Ich nehme einen Druckluftschlauch aus PU ( z.B. Fa. Festo ) mit 6mm Aussendurchmesser und einen 3mm Titandraht.
Der Titandraht ist bei mir ca. 400mm lang, der PU-Schlauch nur ca. 380mm.
Der Draht und der Schlauch liegen nebeneinander, sodaß sich ein Aussenmaß von 3mm + 6mm = 9mm ergibt. Jetzt ´fädel´ ich die Scheiben auf beide ( Draht und Schlauch ) auf.
Die Bohrung war ja 8mm im Durchmesser. D.h. der PU-Schlauch wird leicht zusammengedrückt und wirkt wie eine Art Feder gegen den Draht.
Wenn nun 80 - 100 Stück Scheiben aufgefädelt sind, lege ich an die überstehenden Drahtenden Strom an.
( O.K. bei mir sitzen die Drahtenden in je einem Titan-Flacheisen mit Bohrungen und dann 4-6 Reihen nebeneinander = 500 Stück ).
Nach dem eloxieren ( incl. sealen ) kann ich nun die Scheiben von dem Draht/Schlauch ´herunterschieben´ und neue auffädeln.
Arbeitszeit:
Auffädeln ca. 5 Minuten; ´runterschieben´ ca. 1 Minute ( bei 100 St. )

Den PU-Schlauch gibt es übrigens auch in 4; 5; 8; 10; 12; ... mm Durchmesser und er muß nicht neu sein! Frag´ doch mal in einem Industrieunternehmen nach Resten oder alten Luftschläuchen!

Gruß
Dirk
Anodenaufbau für das Eloxieren von Muttern
11. Juli 2009 11:11
Versteh ich das jetzt falsch oder hast Du gar keinen Kontakt zwischen Titandraht und den Scheiben?
Anodenaufbau für das Eloxieren von Muttern
11. Juli 2009 11:12
Denkfehler hat sich erledigt.

Sorry
Anodenaufbau für das Eloxieren von Muttern
11. Juli 2009 11:17
Hallo Dirk,

auf jeden Fall eine pfiffige Lösung - gefällt mir sehr gut für diese Art von Bauteilen. Vielen Dank für den Beitrag!

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
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