Administrator
Beiträge: 853
|
neues altes thema--- KÜHLUNG
11. Mai 2009 11:17
Hallo,
stark vereinfacht kann man die Vorgänge so beschreiben:
1.) Der Stromfluss sorgt für den Aufbau der (hochohmigen) Oxidschicht
2.) Die Säure sorgt dafür, dass diese Schicht teilweise wieder aufgelöst wird, damit erneut Strom fliessen kann
3.) Es bildet sich wieder eine neue Oxidschicht
4.) usw.
Durch die dauernde Auflösung/Neubildung entsteht mit der Zeit die poröse Eloxalschicht.
Je wärmer das Säurebad ist, desto aggressiver löst die Säure die Schicht auf, so dass die Schichtbildung langsamer abläuft und irgendwann ganz aussetzt.
Je kälter das Bad gehalten wird, desto höher ist die Schichtbildungsrate und auch die Schichthärte (anschaulich gesprochen: weniger porös).
Diese Vorgänge haben zur Folge, dass die Porengröße mit höherer Temperatur steigt, die Möglichkeit der Farbaufnahme also besser wird. Deswegen lassen sich z.B. die üblicherweise in sehr kalten Bädern erzeugten, dicken Harteloxalschichten schlechter einfärben.
Für Schichten, die eingefärbt werden sollen, ist es also besser, nicht ganz so tief zu kühlen und vor allem nicht ganz so schnell die Schicht zu erzeugen, um genügend große Poren zu erhalten.
Man kann also mit der Temperatur wesentlichen Eigenschaften der Schicht beeinflussen, aber: es gibt viele weitere Parameter, die da ebenfalls mitwirken.
Bei 18-20°C erhält man aber durchaus vernünftige dekorative Schichten. Auch industriell wird bei diesen Temperaturen gearbeitet.
Man sollte nur nicht allzuweit darüber liegen: bei höheren Strömen und Dauerbetrieb muss man dann irgendwann zu einer aktiven Kühlung greifen.
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
|