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Kathode welches Material

Kathode welches Material
26. Oktober 2008 07:48
hallo zusammen.

Ich habe mich durch das Forum durch gelesen und weiss immer noch nicht genau was als Kathode am idealsten währe?
Der eine schreibt Dies und der andere Das.Teilweise stoße ich auf Wiedersprüche.
Währe da nicht Titan die ideale Lösung ,oder ist die Leitfähigkeit nicht so gut?
Meiner Meinung nach sondert Titan keine Metalle ab ,oder sehr wenig.Ist das richtig?

mfg
matze
Kathode welches Material
26. Oktober 2008 20:55
Hi Matze,

also: prinzipiell kann man einige Materialien verwenden: Blei, Aluminium, auch Edelstahl und Titan.

Allerdings ist Titan dafür viel zu schade - da tut es Blei oder auch Aluminium, welches besser leitet, sich aber nicht ganz so leicht biegen lässt.

Da die Kathode negativ vorgespannt ist, gehen in keinem Fall (positiv geladene) Metallionen in Lösung. Deswegen ist Edelstahl als Kathode möglich, nicht aber als Anode!

Wir verwenden hier Aluminiumbleche, die wir nach dem Anodisieren allerdings entnehmen und kurz abspülen, damit sich das Aluminium nicht mit der Zeit (nach Tagen bis Wochen) in der Säure auflöst - das muss ja nicht sein :-)

Also: nimm Aluminiumblech - das leitet auch sehr gut, so dass Du ein dünnes Blech verwenden kannst.

Mit freundlcihen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Kathode welches Material
27. Oktober 2008 01:09
Hallo zusammen.

Ich verfolge diese Seite und auch das Forum schon eine ganze Weile, bin total Fasziniert vom Thema Eloxieren und habe auch schon einige Eloxierversuche kleinerer Testteile hinter mir.
Bisher mäßiger bis guter Erfolg aber ich weiß dass es höchstwarscheinlich an dem viel zu kleinen Säuregefäß lag (zu Testzwecken erstmal ein Becherglas mit 80 ml was sich zu schnell erwärmte).

Zur Zeit werkel ich an einem neuen Gefäß.
Dafür habe ich aus dem Supermarkt mir eine Kunststoffbox der Marke Emsa mit Klickdeckel und Dichtung besorgt welche 1,6 l fasst. (soll später mein kleines Eloxierbecken werden)

Nun habe ich Zugang zu Edelstahlblech sowie auch zu Titanblech in 0,1 sowie 0,22 mm Stärke.
Ich bin kein Freund von halben sachen und würde nun zu dem Titanblech tendieren.
Bei diesem kleinen Becken sogar die 0,1 mm starke version da sie leicht mit einer Schere zu bearbeiten ist und bei einer Blechbreite von 10 cm immernoch ohne erwähnenswerten Spannungsabfall Stöme verkraften würde die viel höher sind als ich sie in dem kleinen Becken brauche.

Seh ich das nun richtig dass das Titan auch wärend der Eloxierpausen wenn es nicht per Netzteil als Kathode vorgespannt ist in der Säure verbleiben kann? Dann könnte ich mir das zurückschütten der Säure in einen Kanister Sparen und auch das Ausspühlen der Kathodenbleche.
Einfach Deckel mit Dichtung drauf und gut is.

LG Oli
Kathode welches Material
27. Oktober 2008 17:54
hallo

@Christoph,

ist es eigentlich von Bedeutung wie gross das Kathodeblech denn sein muss?Ich meine ,ich wollte in meine kunstoffbox so eine art zweite Box aus Alu als Kathode anfertigen.Dazu einen Bad-welzer .Somit währe der Stromfluss überall ziemlich geichmäsig,denke ich?Was den Aräometer angeht ,so habe ich mehrere sorten gesehen und weiss nicht welcher es sein sollte?Was meinst du?

gruss

matze
Kathode welches Material
28. Oktober 2008 01:40
@ Matze

An sich sollte die Fläche der Kathode immer größer sein als die Fläche der Anode damit die stromdichte möglichst klein gehalten wird und damit die Übergangswiderstände zwischen Kathode und Elektrolyt nicht zu groß werden. Korrigiert mich bitte falls ich das missverstanden habe.

Also dein Vorhaben die gesamte Boxoberfläche als 2. Box nachzubilden klingt vernünftig und so etwa hatte ich das auch vor nur eben aus Titanblech was an der Oberfläche aber nix ändert. ;)

LG Oli
Kathode welches Material
28. Oktober 2008 08:30
@oli

Also so habe ich mir das gedacht ,nur ich meine daß mir Christoph schrieb , daß ich lieber Alu nehmen sollte wegen der Leitfähigkeit.

Zitat: Allerdings ist Titan dafür viel zu schade - da tut es Blei oder auch Aluminium, welches besser leitet, sich aber nicht ganz so leicht biegen lässt

natürlich kann man aber auch Titan nehmen.

gruss

matze
Kathode welches Material
28. Oktober 2008 09:12
Hallo Oli,

wenn Du Titanblech hast (wichtig: REINtitan!), kannst Du das natürlich verwenden und auch im Bad lassen. Uns fehlen hier Langzeiterfahrungen mit permanent in der Säure liegenden Titanblechen, aber selbst jahrelang benutzte Gestelle zeigen hier keine Abnutzungserscheinungen (außer den üblichen Ermüdungsbrüchen bei den Klemmdrähten).

Das sollte also so funktionieren, wie Du es Dir vorstellst.

Achte aber auf jeden Fall auf die Anschlüsse der Bleche - Kupfer oder Aluminium korrodieren bzw. lösen sich bereits in den feuchten Säuredämpfen. Du solltest die Kathode also z.B. mit einer Titanschraube und einer passenden Dichtung nach außen führen.

Zur Kathodengröße: grundsätzlich ist größer immer besser - als Faustformel sollte die Kathode mindestens etwa der Bauteiloberfläche entsprechen.
Wichtig ist auch der Abstand zur Werkstückoberfläche: wenn man beispielsweise Rohre eloxieren möchte, ist es vorteilhaft, auch für die Kathode ein Rohr zu nehmen und dieses über das Werkstück zu schieben - das ergibt dann ein sehr gleichmäßiges Feld und damit eine gleichmäßige Oberfläche.
Das geht natürlich nicht immer perfekt und dort muss man dann Kompromisse machen: möchte man z.B. eine Frontplatte eh nur auf einer Seite eloxieren, so reicht ein Kathodenblech gegenüber der sichbaren Werkstückseite - die Schichtbildung auf der Rückseite ist dann ziemlich egal.

Für die üblichen Fälle dürften zwei Bleche rechts und links vom Werkstück oder auch ein 'U'-förmig gebogenes Blech ausreichen.

zum Aräometer: je nach zu messender Flüssigkeitsdichte gibt es unterschiedliche Skalen. Für Eloxierzwecke sollte man einen Dichtemesser zwischen 1,0g/cm³ (=reines Wasser) und 1,2g/cm³ (entspricht etwa 28% Schwefelsäure) wählen - damit deckt man die üblichen Säurekonzentrationen ab.

Mit freundlichem Gruß,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Kathode welches Material
28. Oktober 2008 12:02
Also ob das Titan welches ich hier habe Reintitan ist weiß ich nicht genau.
Fakt ist dass es bis jetzt absolut keinerlei Reaktion bzw Lösungsverhalten mit der Verdünnten Säure zeigt.
(bis auf fehlende Fingerabdrücke etc im Bereich der in der Säure hing.)

Ich werd aber einfach mal jeweils ein dünnen Sreifen des Bleches abschneiden und in einem Reagenzglas mit unverdünnter Batteriesäure (38%) einem Dauertest unterziehen. Wenn sich nach einigen Tagen in der Unverdünnten Säure nix tut wird sich doch wohl im 10%igem Elektrolyten auch nix verändern.
Bei der Gelegenheit kann ich in separaten Reagenzgläsern auch mal verschiedene Dicht und Klebemittel auf ihre Beständigkeit prüfen.
Ergebnisse folgen dann hier.
Mir fehlen nur noch passende Stopfen für die Reagenzgläser. :(

LG Oli
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