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Anodisieren von Magnesium

Gio
Anodisieren von Magnesium
02. August 2008 12:16
Hallo Zusammen
Bin neu hier und wollte mal ein ganz großes Kompliment aussprechen . Tolles Forum .

Ich fange auch gerade an mal mein ganzes Zeug zu eloxieren . Bin noch am Anfangsstadium ..bekomme ich aber hin . Ganz bestimmt .

Doch Alu ist ja bekannt und es gibt da viel darüber zu lesen . Wie sieht es aber mit Magnesiumlegierungen aus ???? Was nehme ich da als Elektrolyt ???
Anode ,Kathode????

Strom??

Vor etwa einem Jahr fand man nichteinmal jemanden der Magnesium anodisieren würde . Momentan findet man aber schon mehr ...also muß es iergendiwe funktionieren ! Ich habe mal versucht Magnesium-Teile in Ätznatron aufzulösen ...Keine Chance !!!!
Also stellt mich sich hier die Frage ob die prozedur die Selbe ist da das Material schon nicht so reagiert wie Alu !!??

Kann mir da jemand einen Tip geben ???
Gruß
Gio
Anodisieren von Magnesium
04. August 2008 19:53
Hi!

Ich kann dir leider nur soviel sagen, dass das Elektrolyt von DOW Chemicals vertrieben wird. Eine Mischung aus Natriumdichromat, Ammoniumhydrogendifluorid und Phosphorsäure.

Ob sich das fuer den 'Hobby-Eloxierer' lohnt, wage ich mal zu bezweifeln.

MfG Alex
Anodisieren von Magnesium
05. August 2008 09:40
Hallo!

Mir ist nur das ANOMAG-Verfahren bekannt - allerdings ist der Mechanismus dort ein vollkommen anderer. Zusätzlich ist das Verfahren noch patentrechtlich geschützt, die verwendete Elektrolytmischung dürfte also nicht gerade billig sein.

Wie man schon an der Chemikalienliste von Alex sieht: alles hochgiftige, sehr schwer handhabbare Substanzen. NH4HF2 zerlegt sich in giftige Flusssäure, Dichromat ist ebenfalls alles andere als harmlos (man schaue sich alleine die Kette der R- und S-Sätze an) usw.

Für Laien heisst es da ganz klar: Finger weg!

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Anodisieren von Magnesium
05. August 2008 18:09
Noch ein kleiner Nachtrag:

Was fuer das Anomag-Verfahren gilt ist auch das Problem beim DOW17. Patentrechtlich ist alles geschuetzt. Man kann das Elekrolyt theoretisch selber ansetzen, allerdings sind die Chemikalien hoechst bedenklich (mal gelinde gesagt). Sehe ich genauso wie Christoph....Finger weg!!!

Nur rein fuer die Theorie funktioniert es wohl so (oder so aehnlich ;-) )

Man kann entweder mit Gleichstrom, oder mit Wechselstrom arbeiten. Bei Wechselstrom (AC) muss man mindestens zwei Werkstuecke(WS) anodisieren, da jedes Teil fuer sich als Elektrode wirkt. Gaengiger ist das Gleichstromverfahren (DC), wobei das WS die Anode (+) und ein Edelstahltank die Kathode (-) bilden.
Der Tank muss aus Edelstahl sein, da das Elektrolyt auf 70-80 Grad aufgeheizt wird.
Bei den Stroemen variiert man zwischen 5-50 A/sqfeet bei einer Badzeit von 2-30 Minuten.
Im Gegensatz zum Eloxat wird Magnesium nicht mit Pigmenten eingefaerbt. Je nach Farbe werden unterschiedliche Spannungen beim anodisieren angelegt, z.B.:farblos-ca.40V, hellgruen 70-75V, dunkelgruen 90V........
Bis hierhin schon mal alles andere als 'Kinderquatsch mit Michael' :-)

Jetzt ueberlege man sich, was man bei welchen Spannungen/Stroemen in ein Elekrolyt-gefuelltes Edelstahlbecken taucht. Ein falscher Kontakt, und das Magnesium faengt Feuer. Wenn du dann nicht ueber die geeigneten Mittel verfuegst, um einen Magnesiumbrand zu loeschen.......hast du richtig Spass in den Backen!!!

Aber ist ja trotzdem vielleicht mal ganz interessant zu wissen, wie's geht.....und falls jemand noch Anmerkungen und Ergaenzungen hat......immer gerne :-)

MfG Alex

P.S.: Special Thanx to KVD-MetalFinisher
Anodisieren von Magnesium
06. August 2008 12:44
aber galvanisieren könnte man es doch oder?
Anodisieren von Magnesium
08. August 2008 11:25
Hallo,

ich wüsste nicht, was gegen eine kathodische Galvanisierung spräche. Das funktioniert im Prinzip mit allem was irgendwie leitet und durch den Elektrolyten nicht groß angegriffen wird.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Gio
Anodisieren von Magnesium
31. August 2008 13:25
Also Ich werde die Finger davon lassen . Trotzdem wollte ich etwas Klarstellen . Magnesium in einem Stück fängt nicht einfach mit einem Funken an zu Brennen . Das gefährliche an Magnesium sind die Späne und die Stäube während der Verarbeitung . Ich denke nicht daß es bedenklich ist wenn es mal einen Funken in der Wanne gibt . Das Solide Teil müßte dann schon eine gewisse Temperatur erreichen .

Wir haben mal in der Werkstatt ein Stk. Magnesium-Legierung mit dem Bunzenbrenner bearbeitet . Da ist mal garnichts gegangen . Die Späne hingegen sollten mit vorsicht behandelt werden . Je nach Legierung kann man sogar ein Feuerwerk erzeugen .

Trotzdem sollte man immer einen entsprechenden Feuerlöscher haben .

Magnesium anodisieren lassen ist eine Kostspielige angelegenheit . Da zahlt man gleich vorweg egal wie klein die Stückzahl ist ca. 300 euro !
Desshalb wollte ich wissen ob es Möglich wäre es selbst zu anodisieren . Da mir aber meine Gesundheit lieb ist folge ich den Rat der Weisen .

Trotzdem etwas gelernt .
Danke
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