Anodisiertechnologie • Energiesysteme
Mikroelektronik • Systemsoftware

Forum

Drucken E-Mail
Willkommen! Anmelden Registrieren

Formel für Eloxierdauer mit variabler Temperatur

Formel für Eloxierdauer mit variabler Temperatur
13. Januar 2019 18:06
Hallo,

gibt es eine Formel für die Eloxierdauer, in der die Temperatur der Säure variabel ist oder einen Temperaturfaktor mit dem man die mit der Standardformel ermittelte Zeit multipliziert?
Um größere Schichtdicken zu erzeugen, sollte man ja mit möglichst niedriger Temperatur arbeiten. Habe mir aus 2,5 mm Blei einen Behälter geschweißt, der wiederum in einem Platikbehälter steht. Die kühlende Oberfläche sollte so um ein vielfaches größer sein, wie wenn ich ein paar Titanröhrchen verwende. Durch den Plastikbehälter leitet man dann (erstmal) Leitungswasser, das normalerweise nicht mehr als ca. 14° C hat.
Das zusammen mit dem Harteloxiersatz sollte dann eine deutlich größere Schichtdicke ermöglichen.
Die Berechnung mit variabler Temperatur brauche ich, um nun nicht komplett rumraten zu müssen.
Re: Formel für Eloxierdauer mit variabler Temperatur
14. Januar 2019 14:18
Hallo!

Nein, so eine Formel gibt es leider nicht. Dafür fließen einfach zu viele Faktoren in die Schichtbildung ein.

Wobei verschiedene Temperaturen nicht nur zu unterschiedlichen Schichtstärken führen, sondern auch ganz erheblichen Einfluss auf den Schichtaufbau, -härte und letztendlich -qualität haben.

Deswegen raten wir davon ab, die Badtemperatur quasi als Ersatz für fehlende Stromstärke oder Zeitdauer zu modifizieren.

Wenn man die Temperatur ändert, dann gehen damit erhebliche Veränderungen der Schicht selbst einher.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Re: Formel für Eloxierdauer mit variabler Temperatur
14. Januar 2019 21:29
Ich hab in letzter Zeit bei 7°C das eloxieren angefangen nach 60-70Min hatte ich eine Badtemperatur von 13°C.
Das Becken aus Kunststoff stand dabei in einem größeren Kunststoffbecken dass mit kalten Leitungswasser bis knapp unter den Füllstand des Badbeckens gefühlt war.
Zusätzlich kamen nach ca. 20 Min zwei große Gefriertruhen Kühlakkus zum Leitungswasser so wurde die Temperatur relativ gehalten.

Die Schicht ist recht Dick und Härter als die mit 15°C+ Eloxieren Teile.
Von der Farbaufnahme hab ich kein unterschied feststellen können, Grün, Rot, Tiefschwarz und Gold ziehen auf wie immer.

Die Zeit hab ich nicht angepasst wieso auch wenn die ausgerechneten werte A und Volt konstant gehalten werden.
Man benötigt für die kalten Temperaturen ein leistungsstarkes Netzteil (Labornetzgerät)
Bei den 7°C musste ich wesentlich mehr aufdrehen im Vergleich zu 15°C, mit einem Labornetzgerät unter 10A Leistung sollte man es garnicht erst versuchen.
Re: Formel für Eloxierdauer mit variabler Temperatur
19. Januar 2019 12:46
Danke für die Hinweise!
Mein Labornetzgerät bringt max. 10 A und 30 V. Sollte ich ein stärkeres anschaffen? Hängt natürlich auch sehr von der zu eloxierenden Fläche ab, wenn ich die Grundlagen richtig verstanden habe (?).
Dann sollte man wohl die Flächen, die nicht beschichtet werden brauchen, abdecken.

Dazu noch eine Frage: Was spricht gegen das Abdecken mit Wachs?
Also, bevor man das Teil ins Bad eintaucht, die Flächen, die eloxiert werden sollen, mit beispielsweise Tesafilm abdecken und das Teil in ein Wachsbad geben. Danach den Tesa abziehen und rein ins Bad.
Re: Formel für Eloxierdauer mit variabler Temperatur
25. Januar 2019 19:44
Also mit Wachs kann ich mir nicht vorstellen dar es dass Aluminiumreiniger- Bad nicht überstehen wird bei 55-70°C.
Und wenn man das Teil soweit vorbereitet dass man kein Reinigungsbad braucht muss es trotzdem absolut Fettfrei sein,
also muss man mit Aceton oder sowas dran und dann ist das Wachs auch weg.

Wie groß ist das Teil den, wenn der ausgerechnete Wert mehr als 6,5A ist wird schwer bei den niedrigen Temperaturen.
Re: Formel für Eloxierdauer mit variabler Temperatur
27. Januar 2019 13:11
Ti22 Bro´s:
Die Schicht ist recht Dick und Härter als die mit 15°C+ Eloxieren Teile.
[...]
Bei den 7°C musste ich wesentlich mehr aufdrehen im Vergleich zu 15°C, mit einem Labornetzgerät unter 10A Leistung sollte man es garnicht erst versuchen.

Was ist "recht dick"? Wie hast du das gemessen bzw. wie ist die Differenz zu wärmer eloxierten Teilen?
Ich habe bisher immer nur um die 0,02-0,03mm hauptsächlich bei meiner 7075 hinbekommen. Dabei habe ich allerdings teilweise in 0°C warmem Säurebad, je nach Wetterlage, eloxiert.

Zum Zweiten: Wieso ein Netzgerät mit mehr als 10A? In deinem Fall müsste laut deiner Aussage irgend etwas in deinem Prozess physikalisch völlig außer der Reihe tanzen. Bei niedriger Badtemperatur musst du lediglich die Spannung hochsetzen, die Stromstärke sollte aber dieselbe bleiben. Anders herum würde es nichts bringen, weil je dicker die Schicht wird, der elektrische Durchschlagswiderstand steigt.

R=U/I
R wird größer, je dicker die Schicht wird.
I ist konstant. Deine Oberflächengröße ändert sich nicht. Folglich muss U erhöht werden, wenn sich R vergrößern soll.
Re: Formel für Eloxierdauer mit variabler Temperatur
29. Januar 2019 20:45
Die Schichtdicke bei 6061Alu beträgt120-130µm bei 4°C, 18% Schwefelsäure, Aluminium Kathode , 6Liter Bad
Man kann die Schichtdicke bei glanz Eloxat sehen, es wirkt als wäre eine Glasschicht auf dem Teil.
Bei Seidenmatt oder Matt sieht man den Unterschied kaum.

Zu 2.

Mir ging es auch mehr darum das er ein Netzgerät mit genug Reserven hat, meins ist am Ende wenn ich noch größere bzw. mehrere Teil eloxieren will.
Ich halte mich bei Harteloxat lieber an 15-20Volt und dreh lieber die Ampere-Regler (I) komplett hoch, deswegen komme ich schneller an die Gerätgrenze.
Wenn ich die Ampere so einstelle das die Spannung (U) höher sind steigt die Bad-Temperatur schneller.

Du hast schon recht dass I konstant ist und U erhöht werden sollte, bei meinen Aufbau ist über eine Zeit von 70Min die Anpassung von 5Volt ausreichend.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29. Januar 2019 20:45.
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen