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Frage zur "Überfärbung" bei Farbpasten

Frage zur "Überfärbung" bei Farbpasten
26. Mai 2013 22:48
Hallo,
ich lese bei den Farbpasten immer, nach trocknung überfärbbar. Hierzu habe ich eine Verständnisfrage.
Bedeutet dies, das wenn man damit z.B. ein Muster auf eine Oberfläche stempelt(sagen wir mal in Rot), man das ganze trocknen läßt und dann in ein z.B. blaues Farbbad taucht, das anschließend an dieser Stelle dann das Muster in Rot in dem Blau zu sehen ist? Funktioniert das ganze auch bei/in diesem "splash" Effekt?
Danke im voraus.
Christian
Re: Frage zur "Überfärbung" bei Farbpasten
28. Mai 2013 08:44
Hallo!

Ja, genau so ist das gedacht.

Was ist mit "Splash"-Effekt gemeint?

Man kann die Pasten auch verdünnen und airbrushen, um weiche Übergänge zu erzielen.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
Re: Frage zur "Überfärbung" bei Farbpasten
18. Juni 2013 22:19
Hi Christoph ( Herr Drube? wie hätten sie es gerne? )

schlussendlich habe ich herausgefunden, das ich nix herausfinde^^ zumindest was das mehrfarbige Eloxieren ( mit und ohne verschiedenen "Effekt Techniken" ) und ihren Eloxierpasten angeht^^

Vielleicht können sie mir am praktischen Bsp aufzeigen wie das (mehrfarbige) einfärben vonstatten geht :-)

am Bsp.:



zum Beispiel :-)

Ich für meinen Teil, würde mit meinem jetzigem Wissen also die Teile "normal" anodisieren, dann die dunkleren Flächen mit der Eloxierpaste einfärben ( mir Pinsel, Stempel, Airbrush etc ), trocknen lassen? Nach dem Trocknem der nun dunklen eingefärbten Bereiche das ganze Teil ( inkls. der trockenen Farbaste auf dem Werkstück! ) in ein Warmes Farbbad ( in dem Fall also ein helles Braun/Ocker ) hängen, nach der Einfärbe zeit ( je nach intensität 5-20 Minuten? ) rausholen und anschließen wie gewohnt ins sealingbad bei 100°c sealen?

Wenn das so korrekt ist, freue ich mich, aber frage mich was mit der trockenen Paste auf dem Werkstück passiert wenn ich es ins warme Farbbad gebe? ( und warum muss die Paste nicht auf dem Werkstück erwärmt werden,wie farbintensiv ist das Ergebniss? )

Vieleicht ( wahrscheinlich) liege ich aber auch einfach mal wieder daneben und bin etwas zäh im Verstand :D

Für eine Erleuchtung wäre ich wirklich dankbar,

Viele Grüße, Benny
Re: Frage zur "Überfärbung" bei Farbpasten
19. Juni 2013 08:13
Guten Morgen,

Benny:
Ich für meinen Teil, würde mit meinem jetzigem Wissen also die Teile "normal" anodisieren, dann die dunkleren Flächen mit der Eloxierpaste einfärben ( mir Pinsel, Stempel, Airbrush etc ), trocknen lassen? Nach dem Trocknem der nun dunklen eingefärbten Bereiche das ganze Teil ( inkls. der trockenen Farbaste auf dem Werkstück! ) in ein Warmes Farbbad ( in dem Fall also ein helles Braun/Ocker ) hängen, nach der Einfärbe zeit ( je nach intensität 5-20 Minuten? ) rausholen und anschließen wie gewohnt ins sealingbad bei 100°c sealen?

Genau so wird das gemacht. Damit die Paste auch gut aufzieht, lässt man die Teile nach dem Anodisieren (und natürlich Spülen) aber noch trocknen, bevor man die Paste aufbringt.

Wenn das so korrekt ist, freue ich mich, aber frage mich was mit der trockenen Paste auf dem Werkstück passiert wenn ich es ins warme Farbbad gebe? ( und warum muss die Paste nicht auf dem Werkstück erwärmt werden,wie farbintensiv ist das Ergebniss? )

Mit der trockenen Farbpaste passiert in den wasserbasierenden Farbbädern nichts, weil die Pasten als Grundlage organische Lösemittel verwenden. Genau das ist der Kniff beim späteren Überfärben oder auch beim Schutz von Stellen der Oberfläche, die gar nicht anodisiert werden sollen (dabei wird die Paste natürlich ganz am Anfang aufgebracht): die Paste ist eine gewisse Zeit wasser-/säurebeständig und bleibt so, wie sie ist.

Trotzdem lässt sie es zu, dass die Poren verdichtet werden (eigentllich ist zu dieser Reaktion Wasser zwingend notwendig) und durch die doch recht speziellen Lösemittel bleibt nach dem Auftrag genug Zeit, dass die Pasten in die Poren aufziehen können. Daher sollte für Viskositätsänderungen (oder bei eingetrockneten Pasten) auch nur der spezielle Verdünner verwendet werden, da die üblichen Verdünner (Aceton, Nitroverdünnung etc.) viel zu schnell verdunsten.

Nach dem Sealing kann man aber natürlich problemlos mit den handelsüblichen, preiswerten Verdünnern die oberflächlich anhaftenden Reste abwaschen.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19. Juni 2013 08:14.
Re: Frage zur "Überfärbung" bei Farbpasten
19. Juni 2013 17:48
Ich danke ihnen Vielmals für ihre Mühe (was sich verkaufsstrategisch übrigends lohnt, zumindest hoffe ich das für sie! ) und die Info´s :-)

die Paste ist also in der Zusammensetzung säureresistent und schützt daher drunterliegendes material vorm eindringen der Farbe in die offenen Poren, bzw gibt farbe in die Pore ab ( bei farbpaste ), aber beim Sealing lässt sie das verschließen der Poren trotzdem zu ?

das nenne ich mal Einfallsreich :D

Eine Frage, wenn ich einen Schriftzug, mit schablone machen wollen würde ( was eine Wortkombination :D)

dann könnte ich doch theoretisch anodiseren, spülen, trocknen lassen, dann mit einer Schablone den Schriftzug mittels pinsel und Paste aufbringen( farbe meiner Wahl? ) trocknen lassen, schablone wegnehmen, Einfärben im Farbbad ( zweite farbe meiner Wahl? ) ... und am ende Sealen, und fertsch?

oder hab ichs doch missverstanden?

Hat das schonmal wer so praktiziert und kann ein bild von posten? :D

beste Grüße,

B.Kames
Re: Frage zur "Überfärbung" bei Farbpasten
19. Juni 2013 19:09
Hallo, Benny

Wenn Du vorhättest, einen Schriftzug mit Schablone aufbringen zu wollen, dann wäre Deine geschilderte Vorgangsweise der wahre Weg!
Bleibt noch zu bemerken, dass die ganze Aktion möglichst staub- und absolut fettfrei über die Bühne zu gehen hätte. Gummi- (Latex-)handschuhe tragen und alle Werkzeuge, die an der Beschriftungsaktion beteiligt sind, sicherheitshalber entfetten.
Vorsicht bei einer aufliegenden Schablone; Farben kriechen sehr gern unter den Rand. Es ist immer gut, an den Kartenspielerspruch zu denken: Was liegt, das pickt!
Soll heißen, dass eine Stelle, die mit Farbpaste benetzt ist, nicht mehr durch enfaches abwischen korrigiert werden kann.

Grüße, Rudi

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Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
Re: Frage zur "Überfärbung" bei Farbpasten
19. Juni 2013 22:48
Spitze, danke für die Kompetenten Antworten hier :-)

@Rudi, ich würde die Schablone sicherlich mit einem Schneidplotter auf einer entsprechende Schablonenfolie erstellen und nachher wie von dir empfohlen maximal Steril und Fettfrei auf die anodisierte Fläche bringen^^

Vorteil ist dort sicher der exakte Kantenverlauf, denkbar wäre auch Pinstripe Folie zum dekoartiven Eloxieren?

Das is der Knackpunkt denke ich, wie sieht es mit Folie auf anodisiertem Material aus? Muss es eine Klebemittelfreie Haftfolie ( Adhäsionsfolie ) sein ? oder kann es eine Selbstkleber folie sein ( mit Transferfolie, ideal zum Sauberen und vor allem Fettfreiem Arbeiten, mit lösbares Acrylat zb als wieder rücktstandslos entfernbarem Kleber?

Ich ahne es schon, es werden wohl diverse Versuchsreihen auf mich zukommen die nächsten Monate :D

Grüße, benny
Re: Frage zur "Überfärbung" bei Farbpasten
20. Juni 2013 00:54
Hallo, Benny!

Ich würde Adhäsionsfolie verwenden. Jeder Kleber kann (und wird!) Poren verstopfen und damit an diesen Stellen die Einfärbung verhindern. Resultat wäre eine unregelmäßig gefärbte, fleckige Oberfläche.

Grüße, Rudi

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Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
Re: Frage zur "Überfärbung" bei Farbpasten
21. Juni 2013 21:23
Hey Rudi, erste Versuche mit Adhäsionsfolie auf normalen Alu sind gescheitert, die Oberfäche gibt es leider nicht her. man bräuchte eine, wortwörtlich, Spiegelglatte Oberfläche^^ die gibt das zu anodiserende Material leider nur in den wenigstens Fällen her...

ich werde weitere Versuche , nachher am Anodisierten Material, mit "normalen" Schablonierfolien machen... mal schauen :-)

Grüße, Benny
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