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blasse Färbung

blasse Färbung
03. Februar 2013 00:43
Hallo meine ersten elox.versuche hab ich hinter mir mit mehr oder weniger Erfolg.
bei meinen Teilen bekomme ich keine satte Färbung hin. alles blass. kann das an der Eloxierdauer liegen bzw unterdimensionierten Netzgerät. das Statron [www.ostron.de]
welches ich habe funktioniert leider nicht mehr, vor 20Jahren gings noch (stand seitdem auf demSpeicher) und ich quäle mich mit einem Minivoltkraftteil rum.da kann ich nur die Volt auf max 12v einsellen und sonst nix.
was meint ihr , das Statron (link s.o.) reparieren lassen oder was neues kaufen mit vergleichbarer Leistung.

gruss Frank
Re: blasse Färbung
03. Februar 2013 22:46
Hallo, Frank!

Ungenügende Farbsättigung kann an vielem liegen, auch an ungenügender Schichtbildung durch zu geringen Stromfluß oder durch zu geringe Eloxierdauer.

Mögliche weitere Ursachen können beispielsweise sein:
- zu kaltes Säurebad (soll zwischen 15° und - max - 20° C liegen)
- zu geringe Säurekonzentration (ca 15%)
- zu kaltes Farbbad (möglichst 50° bis 60° C)
- zu kurze Färbedauer (10 - 20 min.)
- zu geringe Farbkonzentration
- ungeeignete Legierung

Generell aber würde ich Dir die Anschaffung eines neuen Labornetzgerätes mit Stromregelung empfehlen. Das Netzgerät sollte Ströme bis mindestens 10 A und Spannungen bis mindestens 30 V liefern können. Stufenlose Einstellung ist Grundvoraussetzung, ebenso Dauerbelastbarkeit. Ob konventioneller Aufbau mit Trafo und Längsregler oder Schaltnetzteil ist egal. Wichtig ist nur, dass auch kleine Ströme geliefert werden können; manche Schaltnetzteile haben da Probleme.
Dein Statron ist sicher ein gutes Netzgerät, aber fürs Eloxieren nur bedingt brauchbar. Einerseits ist der Maximalstrom von 6A nicht gerade berauschend, andererseits kann die Maximalspannung von 20 V zu ungewollten Strombegrenzungen führen, wenn das Bad gerade jetzt eigentlich 23 V bräuchte, um den erforderlichen Strom durchs Werkstück zu treiben.

Grüße, Rudi

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Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
Re: blasse Färbung
06. Februar 2013 22:24
ok, also neues Netzgerät

würde sowas gehen

[www.ebay.de].

oder ist das zu klein für private Zwecke

Gruss Frank
KD
Re: blasse Färbung
07. Februar 2013 08:47
@Frank ..."mindestens 10A" ist gewissermaßen Quatsch. Es kommt ja einfach darauf an, wie groß die Teile sind, die du eloxieren wirst.
Ich hab ein 30V/5A Labornetzteil für um die 60Euro ...5A reicht ja auch schon für etwa 3dm2 oder 300cm2

Gruß Dieter
Re: blasse Färbung
07. Februar 2013 10:09
Hallo, Frank!

"Gewissermaßen Quatsch" (nette und höfliche Ausdrucksweise des Kollegen, nur so nebenbei) ist die Empfehlung eines Netzgerätes mit mindestens 10 A Stromabgabe deshalb nicht, weil es eben darauf ankommt, wie groß Deine zu eloxierenden Teile sind. Auch wenn Du mit relativ kleinen Werkstücken beginnst, wirst Du im Laufe der Zeit größere oder mehr Werkstücke gleichzeitig eloxieren wollen. Wär doch schade, wenn es dann am Maximalstrom scheitern sollte.
Übrigens hat das DF 3010-A nur einen dauerhaft zu entnehmenden Strom von 8 A, die 10 A dürfen nur höchstens 10 Minuten lang entnommen werden!

Grüße, Rudi

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Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
Re: blasse Färbung
07. Februar 2013 21:43
Hallo zusammen
das hier ist noch a weng besser denke ich.

[www.ebay.de]

hat im 30 Voltbereich - 20Ampere Spitze also Dauerlast 12-15A sollten störungsfrei funktionieren.
oder braucht man wenn die Teile grösser werden auch mehr Spannung, also über 30V?

als budget hab ich mir unter 200,- gesetzt ich denke das hier sollte für grössere Sachen auch gehen.

was meint ihr ?
das aus diesem link gibts auch noch mit 300 watt also halbe Leistungen für rd 30euro weniger, oder 900Watt das ist aber überm Bugdet..

Gruss Frank
Re: blasse Färbung
08. Februar 2013 08:47
Hallo,

Netzteile dieser Art werden schon von einigen unserer Kunden verwendet - soweit sind die wohl ok. Probleme gibt es manchmal im unteren Regelbereich für den Strom. Offenbar lässt sich der Strom nicht sauber bis auf 0A herunterregeln (aber man muss bei dem sehr günstigen Preis natürlich Abstriche machen). Die Restwelligkeit ist recht hoch, das spielt aber beim Eloxieren kaum eine Rolle.

Die Spannung hängt praktisch nicht von der Bauteilgröße ab - eher von Schichtdicke, Badtemperatur (Stichwort: Harteloxal), Abständen usw.

Also: Ja, das Netzteil ist ok - mit den kleinen Einschränkungen kann man leben.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08. Februar 2013 08:47.
Re: blasse Färbung
19. Februar 2013 23:06
hallo zusammen

also irgendwie krieg ich das nicht hin. zwei Versuche, beide male total blass gefärbt.
extra neues Netzteil gekauft , Sch...

1. Versuch 1,9A 60min + 15 min Färben
2. Versuch 2,5A 90min +20min Färben

jetzt bleibt nur noch die Säurekonz. übrig oder funzt die Sache doch nicht mit Grafitkatode.
wie messe ich die Konzentration der Säure.

was irgendwie komisch ist ich habe keine Erwärmung des Beckens feststellen können.

einmal hab ich lt der hier irgendwo verlinken Exeltabelle die Ampere eingestellt 1,9A
die Spannung schwankte immer zwischen 7 und 10Volt

heute 2ter Versuch 2,5A gegeben, rd 12v am Anfang zum Schluss ist die Spannung wieder auf 7Volt und weniger runtergegangen.
anfangs wollte ich rd 15Volt halten musste dafür aber auf über 5,5A hochdrehen. kannn ja dann auch nicht passen. ist so wenig Spannung normal?

hier das Bild von heute

ich hoffe auf eure Hilfe
Gruss Frank


Re: blasse Färbung
20. Februar 2013 10:03
Also die Spannungen kommen mir schon sehr komisch vor... ich habe immer Spannungen zwischen 14-16 Volt. Es könnte sein das du eine zu hohe Säurekonzentration hast... das würde die niedrige Spannung und die eventuell zu dünne Schicht erklären --> ergo schlechte Färbung.

bleib bei 60 Minuten... 90 Minuten sind ungünstig!

Kannst du mal ein Bild vom Aufbau deiner Anlage zeigen? Graphit? Hast du kein Alubleche oder Titan das du mal zum Testen benutzen kannst?
Re: blasse Färbung
20. Februar 2013 10:28
Hallo, Frank!

Die Tabelle habe ich für meinen privaten Gebrauch erstellt, weil ich die "zu-Fuss-Rechnerei" recht bald satt hatte. Bei mir liefert sie immer die richtige Stromstärke.

Was mir an Deinem Bild aufgefallen ist: Einige Teile sehen aus, als hätte es da einen regelrechten Lochfraß gegeben. Den Effekt kann man hauptsächlich durch VIEL zu hohen Strom oder VIEL zu hohe Säurekonzentration erreichen.

Die Messung der Säurekonzentration als solche ist für den schlicht ausgestatteten Amateur auf zwei Arten möglich. Gemessen wird das spezifische Gewicht bzw. die Dichte der Säure. Elegant mit Hilfe eines Aräometers; es gibt welche, die direkt die Konzentration von Schwefelsäure anzeigen. Wenn kein solches vorhanden ist, muss es den Dichtebereich zwischen 1 (Wasser) und 1,5 abdecken.

Der Zusammenhang zwischen Dichte und Konzentration ist in diversen Tabellen enthalten; hier findest Du eine.

Wie auch immer: Schwefelsäure mit 15% Konzentration hat etwa die Dichte 1,1.

Du kannst die Dichte auch durch wiegen feststellen: 1 Liter der 15 %igen Schwefelsäure wiegt 1,1 kp.

Grüße, Rudi

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Wenn Du sicher bist, richtig gemessen zu haben, miss nochmal!
Re: blasse Färbung
24. Februar 2013 15:31
so , hab beim ATU einen Batterietester gekauft, meine Dichte ist 1,15.
also etwas zu stark mein Bad 22% kanns daran liegen das meine Teile sozusagen kaum Farbe annehmen?

ich habe bisschen im Forum gestöbert, und bin noch auf 4 Fragen gestossen.

1. sollte man den Titandraht an der Anodenschiene richtig festschrauben , ich hab die Haken einfach nur in Bohrungen gehängt, habe aber Abrissfunken beim rein-und rausnehmen gehabt.

2. meine Grafitkatoden überdecken nur ca 25% der Badbreite wobei ich die Teile über die kpl Badbreite aufgehängt habe.vielleicht ungleichmässiger Stromfluss ?

3. das "kochen" habe ich mit deminerlisiertem Wasser aus unserer Drahtschneidanlage (auf Arbeit) gemacht.
muss des evlt. "normales" Wasser sein?

4. nach dem Beizen waren alle Teile dunkel. ich habe nix mit Salpetersäure gemacht. einfach gespült und rein ins Säurebad. die Teile wurden umgehend blank. ist Salpters. ein MUSS ?

das Teil mit den Noppen ist 7075 Alu bei den anderen Teilen ist die Legierung nicht bekannt.

morgen kommt ein Test mit Alukatoden über die kpl Badbreite mit passend gestrecktem Säurebad.
ich werde berichten.

Gruss Frank
Re: blasse Färbung
24. Februar 2013 16:50
Hallo, Frank!

Die Säure auf unter 20 % Konzentration zu bringen, ist eine gute Idee! Mein Bad hat 15 %; ich habe noch keine Fehleloxierungen erlebt.

Die Kontaktierung kann nie fest genug sein! Meine Bauteile werden an Titanstäben ab 3mm Durchmesser mit Gewinden befestigt. die Titanstäbe sind in der Anodenschiene mittels Schrauben geklemmt.

Die Größe der Kathode sollte wenig Einfluss auf die Farbaufnahme haben.

Für das Sealing ("kochen") ist demineralisiertes Wasser die einzig richtige Wahl.

Salpetersäure ist kein MUSS, aber das Eloxierbad wird geschont, wenn man solche schwarzen Beläge in Salpetersäure auflöst. Gar nicht notwendig ist Salpetersäure, wenn keinerlei Verfärbung beim Beizen auftritt.
Wenn die Beläge schwarz waren, gut. Waren sie aber nur dunkelgrau, eventuell mit einem Stich ins bläuliche, dann deutet das auf massenhaft Silizium hin, eine Gusslegierung also. Damit könntest Du keine optimalen Ergebnisse erzielen.

Grüße, Rudi

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Re: blasse Färbung
01. März 2013 23:27
so langsam wirds, ich denke ich bin immer mit zu viel Dampf unterwegs gewesen,
hier mal orange. leider habe ich ein paar Flecken :ich habe aber das Bad nicht umgewälzt , daran wirds liegen denke ich.
und ich habe ein neues Teil hergenommen, vielleicht waren die vorhergehnden Versuche nicht gescheit abgebeizt. gibts da irgendwelche Richtlinien zum abbeizen?
Und irgendwie scheint die Farbe etwas zuviel zu sein, man kann es etwas abwischen , das Teil ist aber kpl gefärbt und die Farbe hält auch, nur die obere Schicht welche stumpf ausschaut geht runter, dann glänzts metallisch recht ordentlich in der Farbe. sollte man die Teile nach dem Färben nochmal irgendwie mit Lösungsmittel, Aceton, oder so reinigen?. ich hab sie so trocknen lassen, sind ja warm und ruckzuck trocken.

gruss Frank


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