Anodisiertechnologie • Energiesysteme
Mikroelektronik • Systemsoftware

Forum

Drucken E-Mail
Willkommen! Anmelden Registrieren

Durchlaufkühlung selbst bauen.

Durchlaufkühlung selbst bauen.
24. März 2016 10:23
hi zusammen,

ich eloxiere hobbymäßig, aber doch recht viel selbst. Habe damit im September letzten Jahres angefangen. Damals hatte ich das Problem, dass das Becken im schon 16-17° Grundtemperatur hatte, und wenn man mal etwas größeres eloxiert hat, das Becken schnell zu warm wurde. Jetzt im Winter hatten die Becken nur etwa 5°, die Ergebnisse wurden top, auch wenn die Temperatur während des Vorganges deutlich gestiegen ist.Die Anlage steht im Moment in einem unbewohnten Haus, bald in einer Scheune. Ich habe also Strom, aber eine Gefriertruhe oder ähnliches steht nicht zur Verfügung.

Jetzt habe ich von Durchlaufkühlern gelesen, die ein irrsinniges Geld kosten. Sicher schön, aber für mich als Hobby einfach nicht bezahlbar.

Daher kam die Idee, sowas selbst zu bauen. Meine Idee war es, einen Alublock zu nehmen und darauf 6-8 Stück von diesen Peltierelementen zu setzen:

[www.ebay.de]

diesen Alublock dann mehrmals zu durchbohren ( Fräse und auch Drehbank sind vorhanden ) und dort Wasser durchzuschicken.

dieses Wasser dann per Titanschlange durch das Eloxierbad laufen lassen.

Auf die Peltierelemente kommen Kühlkörper, die mit einem starken Lüfter gekühlt werden.

Kostenaufwand wären für die komplette Kühlung ca 100-150€, was vertretbar wäre. Netzteile habe ich entsprechend da.

Jetzt meine Frage - funktioniert das ? wo gibt es Schwachstellen, wo muss man drauf achten ?

Wie viel Kühlleistung brauche ich, um ca 150W Stromzufuhr ins Bad auszugleichen ?

Bin gespannt auf eure Meinungen.

LG Michael
Re: Durchlaufkühlung selbst bauen.
24. März 2016 12:22
Hallo,
Ich benutze seit 4 J. heilea Titan 2000 mit 1650W Kühlleistung und kann ich effektiv mit bis zu 800-900 W gehen(je nach Raumtemperatur) dh. bis ca. 22V und 40A.
Also du brauchst etwa das doppelte an Kühlleistung in Watt wie die Stromzuführ. Nach schon 7 J. Eloxier-Erfahrung - ehrlich die Idee mit günstigem Durchlaufkühler mit 300W Kühlleistung ohne Kompressor ist absurdal. Bei der Konstruktion die du vor hast ist die effizienz schwer vorhersehbar- größe der Kühlkörper, stärke der Ventilatoren, Einflüss von Aussentemperatur, regulierbarkeit der Kühlleistung?!! Dazu kommt noch Etwicklungszeit! Arbeitzeit! Fehler!Ich würde es lassen.
Eine zuverlässige Hailea Ultra Titan 500 (395W ) kostet ab 400€ .... und fertig.
Aber nicht direkt säure damit Kühlen!(die Wärmetauscherlegierung der Heilea ist nicht sicher)
VG
Re: Durchlaufkühlung selbst bauen.
24. März 2016 12:33
Danke für deine Meinung.

ja, die Heilea kostet 400€, aber die muss ein Student auch erstmal haben. Ich habe Semesterferien, da freue ich mich auf genau solche Projekte.


Habe zwei Becken, vielleicht mache ich einfach mal einen Versuch mit dem kleineren. Netzteil habe ich, Alu auch, die Peltiers kosten nicht viel und ne Titankühlschlange brauche ich so oder so, da ich ne Kühlung brauche.

Bin auf weitere Meinungen gespannt.

LG Michael
Re: Durchlaufkühlung selbst bauen.
25. März 2016 22:27
Jetzt werden die meisten wohl Tränen lachen, ich hab mein Säure Becken in einer 500*500*1000 mm Kunststoff Kiste stehen, welche mit so viel Wasser gefüllt ist, das der Pegel identisch mit dem des Säure Beckens liegt. Das Ganze steht natürlich im Keller.....Seit Ende September liegt die Säure Temperatur bei 15-17°. Eloxiere halt viel Kleinteile, auf Grund Zeit und Netzteil sind drei Durchgänge am Stück mit 9AMP bei mir so ziemlich das Maximum was bisher war....
Was ich mich schon länger Frage, wie macht sich so ein Kühlsystem auf der Stromrechnung bemerkbar, bzw wie lange lasst ihr das laufen?

Gruß Heinz
Re: Durchlaufkühlung selbst bauen.
27. März 2016 13:09
nee, da gibts gar nichts zu lachen. Habe ich mit meinem ersten Becken genauso gemacht. das hilft aber leider nur, wenn man in kalten Räumen den Temperaturanstieg im Eloxierbad verringern will. Wenn der Raum auch warm wird, hilft das wenig.

Es wurden ja schon viele Lösungen genannt, aber ich muss mich noch für eine entscheiden. Mal sehen ;)

LG Michael
Re: Durchlaufkühlung selbst bauen.
27. März 2016 16:54
Ich hab auch zunächst mit Peltier experimentiert.... das is zwar ne interessante Technik, da ohne bewegliche Teile, jedoch leider nicht sehr effizient (Stichwort: Wirkungsgrad).
Ich würde auch dazu raten, nen Hailea oder Aquamedic Aquariumskühler fertig zu kaufen.
Einfach bei ebay guggn... irgendwann kommt schon mal das "Schnäppchen", was dann preislich im Rahmen liegt.
Bissi günstiger könnte es noch bei ebay-Kleinanzeigen werden...da hab ich meinen gekauft.

...markus :-)
Re: Durchlaufkühlung selbst bauen.
06. April 2016 17:22
Hi Michael ,
ich habe gerade etwas "studetentaugliches"gefunden :-) . Es sieht ziemlich passabel konstruiert aus und von Preis/Wattleistug her sensationel- nur wenn die Kühlleistugangabe der Wahrheit entschpricht . Mann könnte mehrere diese dinger auch nach Kühlleistungbedarf in der Reihe betrieben.

[de.dhgate.com]

VG



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 06. April 2016 18:10.
Re: Durchlaufkühlung selbst bauen.
14. April 2016 10:56
Hallo!

Vielleicht noch ein paar Bemerkungen zum Aufbau der Kühlung.

Peltierelemente sind natürlich vorm Aufbau her sehr einfach, robust und zuverlässig - leider ist deren Wirkungsgrad sehr bescheiden. Für kleine Bäder sollte das aber funktionieren.

Eine andere Möglichkeit, die sich bei vielen unserer kleineren Industriekunden als recht preiswert herausgestellt hat, und sehr gut skaliert (sofern nicht 24/7 anodisiert werden soll):

Man verwendet eine kleine Gefriertruhe (für Studentenbudgets tut es eine gebrauchte :-) mit vielleicht 50-100 Liter Volumen und stellt in diese einen passenden Kanister, den man mit Wasser + Frostschutzmittel befüllt. Dieser erhält zwei Anschlüsse inkl. Schläuchen, eventuell bohrt man noch durch den Truhendeckel. Man kann sich dann aussuchen, ob man den Wärmetauscher im Bad selbst unterbringt (Titanschlange im Bad) und mit einer normalen Kreiselpumpe arbeitet - oder man hat den Wärmetauscher außerhalb des Bades, eventuell sogar direkt im Kanister, muss dann aber mit säurefesten Pumpen arbeiten. Der Vorteil wäre, dass im Bad keine Kühlschlange behindert.

Dieser Aufbau hat den Vorteil, dass kurzfristig enorme Wärmemengen abgeführt werden können (50-100 Liter Wasser bei -20°C bilden gegenüber +20°C eine enorme Wärmesenke), man aber trotzdem nur ein kleines und sehr preiswertes Kühlaggregat (gebrauchte Kühltruhen gibt es schon für 30€) vorhalten muss, da dieses dann zwischen den Anodisierungen genug Zeit hat, das Kühlmittel wieder runterzukühlen. Durch die freie Wahl von Kühlmenge und Truhengröße kann diese Einheit leicht und schnell an die geforderten Bedürfnisse angepasst werden:

Manchem werden vielleicht 10 Liter Kühlmittel ausreichen. Er kann sich dann eine durchlaufende Truhe sparen, weil es dann genügt, sie abends vorher einzuschalten, um die erforderlichen Temperaturen bei 10 Litern zu erzielen.

Baut man sich dann noch ein geregeltes Mischventil in den Kreislauf ein, dann kann die Säure genau auf die gewünschte Temperatur heruntergekühlt werden und die Pumpe gleichzeitig das Bad sehr gut umwälzen, weil sie immer mit Volllast laufen kann.

Das beschriebene Kühlverfahren läuft so bei vielen unserer Kunden schon seit Jahren reibungslos.

Es ist wohl auch für Studenten eine Überlegung wert, da sich der finanzielle Aufwand sehr im Rahmen hält - bei gleichzeit sehr großer Flexibilität/Erweiterbarkeit.

Das nur als Tipp :-)

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 14. April 2016 10:58.
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen