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Kühlung bei den heißen Temperaturen

Kühlung bei den heißen Temperaturen
14. Juli 2009 17:30
Hallo,

bei uns hat es gerade 26°C, und in der garage (wo auch die Säure steht) sind es immer noch 22°C, also hat wohl auch die Säure so viel.
Da die ja nicht wärmer als 20°C sein sollte und sich ja beim Anodisieren auch noch erwärmt hatte ich folgende Ideen:

1. 0,5l destilliertes Wasser in Gefrierbeutel, das gefrorene Wasser einfach in die Säure mit rein. Die wird dann zwar bisschen dünner, aber ich bin eh schon an der Obergrenze (ca. 18%).

2. Wasserflasche (aus PET) mit Wasser füllen, die einfrieren und dann mit ins Säurebad stellen. Ist nur die Frage ob das was bringt und ob das PET das aushält.

3. Säurebad in größeren Behälter mit Wasser stellen (machen wir sowieso immer) und da jede Menge Eiswürfel oder Kühlakkus dazugeben. Könnte mir halt vorstellen, dass es recht lang braucht bis die Wirkung des Eises in der Säure ankommt. Behälter ist ein Farbeimer (12l) mit ca. 10l Säure.

4. Wie sieht das mit der Umwälzung im Bad aus? Was nehm ich da am besten und wo bekomm ich sowas?

Danke und Gruß,
squiddy
Kühlung bei den heißen Temperaturen
16. Juli 2009 12:10
Was anodisierst du denn so im Allgemeinen?
Kühlung bei den heißen Temperaturen
17. Juli 2009 20:01
Hallo.

Also zum Thema Badumwälzung:
Ich hab mir im Aquaristikladen eine kleine Tauchpumpe für 5-6€ oder so geholt.
Zur Befestigung im Eloxierbecken hab ich einen Streifen Makrolon (Polykarbonat) zugeschnitten ca. 400x70x5 mm und ein Ende des Streifens mit dem Heißluftfön erhitzt und zu einem U gebogen.
Dann am anderen Ende die Tauchpumpe mit ihren 2 saugnäpfen draufgesaugt. Das ganze kann ich nun ins Eloxierbecken und mit dem U am Rand einhängen.
So Saugt die Pumpe von den Seiten die Säure an und pumpt sie richtung Mitte des Beckens (wo auch das zu eloxierende Teil ist).
So bleibt die Pumpe nur so lange im Becken wie eloxiert wird und danach zieh ich den Makrolonstreifen mit samt pumpe raus (vorher pumpe ausschalten / ausstecken) und hänge diese anschließend in ein gefäß voll wasser und lasse sie hier auch einige sekunden laufen und sich ausspühlen.

Das Pumpengehäuse besteht aus Kunststoff und ist komplett vergossen. Nur die Pumpenachse auf dem das Rädchen läuft ist aus Edelstahl aber bisher hat das keine probleme mit der Säure. Und falls die dennoch irgendwann mal den Geist aufgibt hol ich für 5-6€ wieder so eine günstige.

Ist sicher nicht die eleganteste Lösung um die Säure in Werkstücknähe in Bewegung zu halten aber relativ simpel und günstig. Und allemal einfacher als durchgehend mit einem Kunstoffteil um zu rühren! ;)

Gruß Oli
Kühlung bei den heißen Temperaturen
19. Juli 2009 10:09
Was anodisierst du denn so im Allgemeinen?
Alle möglichen Kleinteile. Also länger als eine Stunde i.d.R. nicht, aber ab und zu mit 5A. und meistens so 3-4 Stunden lang (insgesamt).

Ich habs jetzt mal mit den eingefrorenen PET-Flachen probiert, die ich dann ins Kühlbecken außen gestellt hab. die hab mir das Kühlwasser auf 10°C abgekühlt, die Säure hinter dem Blei auf 12°C und die Säure im 'inneren' des Kübels auf 16°C. Das Blei geht halt fast einmal außen rum und puffert das ganze leider ein bisschen. Aber 16°C sind eigentlich auch ganz OK denk ich.

Gruß,
squiddy

BTW: @mukor: Das mit dem Edelstahl is so ne Sache, da können schon auch mit der Zeit Eisenionen abwandern und dir langsam das Bad kaputt machen... So zumindest meine Info.
Kühlung bei den heißen Temperaturen
20. Juli 2009 10:13
Hallo!

Solange die Temperatur nicht stark über 20°C steigt, ist das so schon in Ordnung.

Zur Umwälzung kann (und werden) verschiedene Verfahren eingesetzt:

1.) Sehr flexibel ist das Einblasen von Luft, was natürlich eine entsprechende Pumpe/Kompressor erfordert. Nachteilig dabei ist, dass sich bei entsprechend geformten Bauteilen Luftblasen absetzen können, die eine Eloxierung dort behindern. Weiterhin gast die Schwefelsäure verstärkt aus.

2.) Rührer
Dieser nimmt im Bad Platz weg und das Verschließen per Deckel etc. wird schwierig, aber die Lösung ist sehr einfach.
Wenn möglich, kann man auch einen Magnetrührer verwenden.

3.) Komplette Umwälzung mit Pumpe
Die Säure wird oben abgesaugt und unten z.B. über ein Rohrsystem mit Düsen ins Bad gepresst. Zusätzlich kann man die Kühlung so außerhalb des Bades verlagern und wesentlich effizienter gestalten.

Zu den Pumpen:
Normale Pumpen mit durchgängigen Achsen sind eher nicht zu empfehlen, da sich die Motorwelle mit der Zeit auflöst und vor allem Fremdionen - insbesondere Eisen - ins Bad gelagen (und auch noch schön verteilt werden ...)
Optimal sind sogenannte Magnetkreiselpumpen: bei diesen gibt es keine starre Achsverbindung zum Pumpenrad. Der Kraftschluss erfolgt über gekapselte Magnete, so dass alle Teile des Pumpengehäuses säurefest ausgeführt (z.B. in Kunststoff eingeschweisst) werden können. Da gibt es dann natürlich auch keine Dichtungsproblematik an der (nicht vorhandenen) Achse.
Naturgemäß sind diese teuer, aber mit etwas Glück findet man bei Ebay etc. Restposten. Der örtliche Elektronikbastelladen hier hat z.B. auch öfter mal aus Insolvenzen etc. aufgekaufte Chargen auf Lager.

Darüberhinaus gibt es noch Membranpumpen, die aber meist den Kostenrahmen komplett sprengen.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Drube
Electronic Thingks
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